Gedichte - Zeit - Tag - Nacht

Und was in Tagesgluten Zur Blüte nicht erwacht, Es öffnet seine Kelche Und duftet in die Nacht. Wie bin ich solchen Friedens Seit lange nicht gewohnt! Sei du in meinem Leben Der liebevolle Mond! Theodor Storm, 1817-1888 - Mondlicht Wie liegt im Mondenlichte Begraben nun die Welt; Wie selig ist der Friede, Der sie umfangen hält! Die Winde müssen schweigen, So sanft ist dieser Schein; Sie säuseln nur und weben Und schlafen endlich ein. Und was in Tagesgluten Zur Blüte nicht erwacht, Es öffnet seine Kelche Und duftet in die Nacht. Wie bin ich solchen Friedens Seit lange nicht gewohnt! Sei du in meinem Leben Der liebevolle Mond! Theodor Storm, 1817-1888 - Nacht bläst die sieben Farben aus Nacht bläst die sieben Farben alle aus. Schwarz liegt der Klee, das Korn, das Gras, Schwarz liegt der Rosengarten bei dem Haus. Die Schar der Äpfel, die im Baum rot saß, Ist wie aus Kohlen nur ein schwarzer Strauß, Und alle Luft scheint aus der Welt gestohlen. Nur Schatten sich zu Schatten hält, Kein Weg will mehr die Ferne holen, Zu Asche jeder Meilenstein zerfällt.

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