Gedichte - Zeit - Tag - Nacht

Gedichte über die Zeit, zu den Tageszeiten, über Tag und Nacht Du fragst, was ist die Zeit? und was ist Ewigkeit? Wo hebt sich Ew`ges an, und hebet auf die Zeit? Die Zeit, sobald du sie aufhebst, ist aufgehoben, Wo dich das Ewige zu sich erhebt nach oben. Die Zeit ist nicht, es ist allein die Ewigkeit. Die Ewigkeit allein ist ewig in der Zeit. Sie ist das in der Zeit sich stets gebärende, Als wahre Gegenwart die Zeit durchwährende, Wo die Vergangenheit und Zukunft ist geschwunden In Gegenwart, da hast du Ewigkeit empfunden. Wo du Vergangenheit und Zukunft hast empfunden Als Gegenwart, da ist die Ewigkeit gefunden. Friedrich Rückert, 1788-1866 - Das Bild der Ewigkeit, die Schlange, die im Reif Sich krümmt und mit dem Kopf sich beißet in den Schweif, Mich wundert`s, wie sie nicht erkrankt und stirbt, verwundet Vom gift`gen Biß, von dem nichts auf der Welt gesundet. Sie stirbt in Wahrheit auch in jedem Nu davon, Doch ist in jedem Nu auch neu geboren schon. - Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt, und den Du nicht genutzt, den hast Du nicht gelebt. Friedrich Rückert, 1788-1866

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