über Sprache Dichtkunst Poesie Poetik

Dem viele von euch, wie Athen Ihm auch horchte, noch so taub sind. Und es schwebt doch kühn, und gewiß Teutona Wendungen hin, die Hellänis so gar Nicht alle, mit stolzem Gefühl Des Gelingens, sich erköhre. Den Gespielen lasset, und ihr der Göttin Blumen uns streun: Himmelschlüsseln dem Klang, Dem Tanz Hiazinten, und ihr Von den Rosen, die bemoost sind. Sie entglühen lieblicher, als der Schwestern Blühendster Busch, duften süßern Geruch; Auch schmückt sie ihr moosig Gewand, Und durchräuchert ihr Gedüfte. Friedrich Gottlieb Klopstock, 1724-1803 - Grammatische Deutschheit Neulich deutschten auf deutsch vier deutsche Deutschlinge deutschend, Sich überdeutschend am Deutsch, welcher der deutscheste sei. Vier deutschnamig benannt: Deutsch, Deutscherig, Deutscherling, Deutschdich: Selbst so hatten zu deutsch sie sich die Namen gedeutscht. Jetzt wettdeutschten sie, deutschend in grammatikalischer Deutschheit, Deutscheren Komparativ, deutschesten Superlativ. "Ich bin deutscher als deutsch." "Ich deutscherer." "Deutschester bin ich." "Ich bin der Deutschereste oder der Deutschestere." Drauf durch Komparativ und Superlativ fortdeutschend, Deutschten sie auf bis zum - Deutschesteresteresten, Bis sie vor komparativistisch- und superlativistischer Deutschung Den Positiv von deutsch hatten vergessen zuletzt. Friedrich Rückert, 1788-1866 -

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