Gedichte - Naturlyrik - Flora Fauna

Viel helle Lilien blühen um des Brunnens Schlund; drin schwimmen golden die Sterne, drin badet sich der Mond. Und wie in den Brunnen schimmern die lieben Sterne hinein, glänzt mir im Herzen immer deiner lieben Augen Schein. Die Sterne doch am Himmel, die stehn uns all so fern; in deinem stillen Garten stünd’ ich jetzt so gern. Richard Dehmel, 1863-1920 - In eines Armen Gärtchen ... In eines armen Gärtchen, tief verborgen, Blüht einsam eine wunderschöne Rose, Sie schmückt mit Tau der klare Sommermorgen, Und schmeichelnd um sie her die Abendlüfte kosen. Doch nichts bewegt ihr schuldlos heitres Leben; Sich unbewußt, in kindlich süßem Träumen, Schaut unverwandt mit ahnungsvollem Beben Die Zarte nach des Äthers fernen blauen Räumen. Da naht er sich mit goldnen Liebesschwingen, Der Schmetterling wiegt sich im Glanz der Sonne, Er wird der Rose teure Grüße bringen, Sie wecken zu der Liebe Weh und Wonne.

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