So fängt er die Forelle Mit seiner Angel nicht. Doch plötzlich ward dem Diebe Die Zeit zu lang. Er macht Das Bächlein tückisch trübe, Und eh` ich es gedacht; So zuckte seine Ruthe, Das Fischlein zappelt dran, Und ich mit regem Blute Sah die Betrogne an. Die ihr am goldnen Quelle Der sichern Jugend weilt, Denkt doch an die Forelle; Seht ihr Gefahr, so eilt! Meist fehlt ihr nur aus Mangel Der Klugheit. Mädchen, seht Verführer mit der Angel! Sonst blutet ihr zu spät. Christian Friedrich Daniel Schubart, 1739-1791 - Der Hund Da oben wird das Bild von einer Welt aus Blicken immerfort erneut und gilt. Nur manchmal, heimlich, kommt ein Ding und stellt sich neben ihn, wenn er durch dieses Bild sich drängt, ganz unten, anders, wie er ist; nicht ausgestoßen und nicht eingereiht, und wie im Zweifel seine Wirklichkeit weggebend an das Bild, das er vergisst, um dennoch immer wieder sein Gesicht hineinzuhalten, fast mit einem Flehen, beinah begreifend, nah am Einverstehen und doch verzichtend: denn er wäre nicht. Rainer Maria Rilke, 1875-1926
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