Gedichte - Menschheit Leben Schicksal

hab ein Lied auf den Lippen, dann komme was mag: das hilft dir verwinden den einsamsten Tag! Hab ein Wort auch für andre in Sorg und in Pein und sag, was dich selber so frohgemut lässt sein: Hab ein Lied auf den Lippen, verlier nie den Mut, hab Sonne im Herzen, und alles wird gut! Cäsar Flaischlen, 1864-1920 - Gott gebe dir an dir ein stilles Wohlgefallen , Ein innigfreudiges in seiner Gnade Wallen; Ein heiliges Gefühl, daß du ihm angehörest, Und seine Ordnungen, die ewigen, nicht störest; Ein hebendes Gefühl, das du auf rechten Wegen Mit rechten Kräften strebst dem rechten Ziel entgegen; Nicht Selbstgefälligkeit, sich andern überhebend, Nicht Ungeselligkeit, in enger Dumpfheit strebend; Durch Selbstgenügsamkeit in deiner eignen Weise, Und Seelenfügsamkeit in deinem Schicksalskreise; Und Selbstzufriedenheit, mit aller Welt in Frieden, Weltabgeschiedenheit, von Gott nur ungeschieden. Friedrich Rückert, 1788-1866 - Einfache Erkenntnis Wenn du dir da draußen die Natur besiehst, findest du: das dümmste Rindvieh hat sein Hörnchen. Auch der kleinste Igel ist kein Pazifist, und die allerschönste Rose hat ihr Dörnchen. Ja sogar der allerultrafrömmste Christ hat den Herrgott, der mit Schwert und Feuer richtet.

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