Gedichte - Menschheit Leben Schicksal
So kannst du hier auf Erden Schon ewig seelig werden. Jakob Michael Reinhold Lenz, 1751–1792 - Beherzigung Ach, was soll der Mensch verlangen? Ist es besser, ruhig bleiben? Klammernd fest sich anzuhangen? Ist es besser, sich zu treiben? Soll er sich ein Häuschen bauen? Soll er unter Zelten leben? Soll er auf die Felsen trauen? Selbst die festen Felsen beben. Eines schickt sich nicht für alle! Sehe jeder, wie er's treibe, Sehe jeder, wo er bleibe, Und wer steht, daß er nicht falle! Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832 - Überlaß es der Zeit Erscheint Dir etwas unerhört, bist Du tiefsten Herzens empört, bäume nicht auf, versuch's nicht mit Streit, berühr' es nicht, überlaß es der Zeit. Am ersten Tag wirst Du feige Dich schelten, am zweiten läßt Du Dein Schweigen schon gelten, am dritten hast Du's überwunden; alles ist wichtig nur auf Stunden, Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedensstifter. Theodor Fontane, 1819-1898 -
RkJQdWJsaXNoZXIy MjA3NjY=