Gedichte - Menschheit Leben Schicksal
Erschreckt durch seine wilden Stöße, gab man ihm nie Kartoffelklöße. Selbst vor dem Podex und den Brüsten der Frau ergriff ihn ein Gelüsten, was er jedoch als Mann von Stand aus Höflichkeit meist überwand. Dagegen gab ein Schwartenmagen dem Fleischer Anlass zum Verklagen. Was beim Gemüsemarkt geschah, kommt einer Schlacht bei Leipzig nah. Da schwirrten Äpfel, Apfelsinen durch Publikum wie wilde Bienen. Da sah man Blutorangen, Zwetschen an blassen Wangen sich zerquetschen. Das Eigelb überzog die Leiber, ein Fischkorb platzte zwischen Weiber. Kartoffeln spritzten und Zitronen. Man duckte sich vor den Melonen. Dem Krautkopf folgten Kürbisschüsse. Dann donnerten die Kokosnüsse. Genug! Als alles dies getan, griff unser Held zum Größenwahn. Schon schäkernd mit der U-Boots-Mine, besann er sich auf die Lawine. Doch als pompöser Fußballstößer Fand er die Erde noch viel größer. Er rang mit mancherlei Problemen. Zunächst: Wie soll man Anlauf nehmen? Dann schiffte er von dem Balkon sich ein in einen Luftballon. Und blieb von da an in der Luft, verschollen. Hat sich selbst verpufft. - Ich warne euch, ihr Brüder Jahns, vor dem Gebrauch des Fußballwahns! Joachim Ringelnatz, 1883-1934 - Einem Fußballer ins Stammbuch Du trittst sozusagen dein Glück mit den Füßen und zielst immer möglichst ins Leere hinein.
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