Gedichte - Menschheit Leben Schicksal

Badetag Wie munter ist das in Berlin! Der Hauswirt, schwer gepeinigt, läßt freitags warmes Wasser ziehn, und jeder wird gereinigt. Es baden sich zu gleicher Zeit wohl hunderttausend Beine, die Bürgerschaft, die Obrigkeit und selbst Herrn Heine seine. Fern Andra wäscht sich. Ebert auch. Er spült sich heiter seinen Bauch und denkt: Es kann nichts schaden – du könntst mal wieder baden ... Und nun sitzt er in der Wanne und nun wäscht er sich und bürstet nicht zu knapp. Und planscht und manscht und seift sich ein und schwemmt sich wieder ab! Frau Durieux plätschert. Rauscher braust (viel Strahlen – wenig Wasser). Kahl fürchtet, dass sein Bart zerzaust – er ist ein Badehasser. Die Orska wird im Bad rasiert. Bei Veidtens filmt es einer. Nur Mäxchen Pallenberg markiert – es sieht ja schließlich keiner! Auch Noske spricht zum Adjutanten: "Verpatzen Sie derweil das Land!" Und denkt: Es kann nichts schaden – du könntst mal wieder baden ... Und nun sitzt er in der Wanne und nun wäscht er sich und bürstet nicht zu knapp. Und planscht und manscht und seift sich ein – doch die Flecke gehn nicht ab! Es baden Fuhr- und Bassermann, frottiert wird zart Frau Porten.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjA3NjY=