Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik

Sie sollen aufspielen zum Hochzeitfest - Schon kommen die buntbeflügelten Gäst', Schon kommt die Familie, geputzt und munter; Gemeine Insekten sind viele darunter. Heuschrecken und Wespen, Muhmen und Basen, Sie kommen heran - die Trompeten blasen. Der Pastor Maulwurf im schwarzen Ornat, Da kommt er gleichfalls - es ist schon spat. Die Glocken läuten, bim-bam, bim-bam - Wo bleibt mein liebster Bräutigam?" - - Bim-bam, bim-bam, klingt Glockengeläute, Der Bräutigam aber flog fort ins Weite. Die Glocken läuten, bim-bam, bim-bam - "Wo bleibt mein liebster Bräutigam?" Der Bräutigam hat unterdessen Auf einem fernen Misthaufen gesessen. Dort blieb er sitzen sieben Jahr', Bis daß die Braut verfaulet war. Heinrich Heine, 1797-1856 - Die Beiden Sie trug den Becher in der Hand - Ihr Kinn und Mund glich seinem Rand –, So leicht und sicher war ihr Gang, Kein Tropfen aus dem Becher sprang. So leicht und fest war seine Hand: Er ritt auf einem jungen Pferde, Und mit nachlässiger Gebärde Erzwang er, daß es zitternd stand. Jedoch, wenn er aus ihrer Hand Den leichten Becher nehmen sollte, So war es beiden allzu schwer: Denn beide bebten sie so sehr,

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