Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik
"O daß ich eine Närrin wär! Ein'n Käfer nehm ich nimmermehr. Mich lockt nicht Gold, Rubin und Smaragd; Ich weiß, daß Reichtum nicht glücklich macht. Nach Idealen schwärmt mein Sinn, Weil ich eine stolze Fliege bin." - Der Käfer flog fort mit großem Grämen; Die Fliege ging, ein Bad zu nehmen. "Wo ist denn meine Magd, die Biene, Daß sie beim Waschen mich bediene; Daß sie mir streichle die feine Haut, Denn ich bin eines Käfers Braut. Wahrhaftig, ich mach eine große Partie; Viel schöneren Käfer gab es nie. Sein Rücken ist eine wahre Pracht; Da flammt der Rubin, da glänzt der Smaragd. Sein Bauch ist gülden, hat noble Züge; Vor Neid wird bersten gar manche Schmeißfliege. Spute dich, Bienchen, und frisier mich, Und schnüre die Taille und parfümier mich; Reib mich mit Rosenessenzen, und gieße Lavendelöl auf meine Füße, Damit ich gar nicht stinken tu, Wenn ich in des Bräut'gams Armen ruh. Schon flirren heran die blauen Libellen, Und huldigen mir als Ehrenmamsellen. Sie winden mir in den Jungfernkranz Die weiße Blüte der Pomeranz'. Viel Musikanten sind eingeladen, Auch Sängerinnen, vornehme Zikaden. Rohrdommel und Horniß, Bremse und Hummel, Sie sollen trompeten und schlagen die Trummel;
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