Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik
Wo sich zum Meer der Felsen senkt, Da hab ich sie erreichet, Da hab ich sanft mit sanftem Wort Ihr sprödes Herz erweichet. Hier saßen wir so himmelhoch, Und auch so himmelselig; Tief unter uns, ins dunkle Meer, Die Sonne sank allmählich. Tief unter uns, ins dunkle Meer, Versank die schöne Sonne; Die Wogen rauschten drüber hin, Mit ungestümer Wonne. O weine nicht, die Sonne liegt Nicht tot in jenen Fluten; Sie hat sich in mein Herz versteckt Mit allen ihren Gluten. Heinrich Heine, 1797-1856 - Die Launen der Verliebten Der Käfer saß auf dem Zaun, betrübt; Er hat sich in eine Fliege verliebt. "Du bist, o Fliege meiner Seele, Die Gattin, die ich auserwähle. Heirate mich und sei mir hold! Ich hab einen Bauch von eitel Gold. Mein Rücken ist eine wahre Pracht; Da flammt der Rubin, da glänzt der Smaragd."
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