Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik

und immer ist mir noch, ich schaue in ihren Kelch, der glutumsäumt sich jäh vertieft' ins Dunkle, Blaue... Richard Dehmel, 1863-1920 - Geliebter Laß dich wieder, und immer wieder mit meinen Worten umarmen. Laß sie um dich legen, wie du um mich hüllst den Mantel, wenn wir an kühlen Herbstabenden über die Felder gehn, wo sich die Nebel silbern schon senken, und der Wind die Gräser bewegt. Ziellos irrte ich auf der großen Erde, bedrängt und verführt von Dunklem und schillernden Sünden. Da gingst du auf meines Schicksals Sonne. Dein Licht milderte alles Harte und Schwere, verinnigte jede Lebensstunde, alle Wesen und Dinge, Schmerzen und Seligkeit. Denn du einst die Zartheit der Freundin mit des Jünglings beschützender Kraft. Lächelnde Blume bist du und weisende Fackel. - Und dein Mund sagt, daß auch ich Schwache dir schön bin. Francisca Stoecklin, 1894-1931 -

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