Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik
Den Affen zeigt Neapels Sohn, Die Kegelkugeln rollen. Dort steigt ein roter Luftballon, Um den die Kinder tollen. Musik, Gelächter, Hopsasa, Wo bleibt das hübsche Mädchen. Da plötzlich in dem Tralala Ein allerliebstes Käthchen. Das war ein gar zu liebes Ding, Goldregenüberbogen. Just kam ein kleiner Schmetterling Dicht ihr vorbeigeflogen. Ich stutzte überraschungsfroh, Schaut' ihr in Auges Tiefe. Wenn auch ihr Blick mich immer floh, Die Augen waren Briefe: »Geh langsam durch den Garten hier, Auf buntbelebten Wegen. Wir treffen uns, ich komme dir Von ungefähr entgegen.« So wandr' ich denn, und wie der Dieb Schiel ich in Näh' und Weite, Ob bei der Mutter sie verblieb, Ob sie mir an der Seite. Indessen steht sie neben mir - Ich kann nicht Worte finden. Ein zwei, drei Zoll lang Fädchen schier Könnt' uns zusammenbinden. Im Saale trommelt's, quikt und quackt Der Geiger und der Pfeifer. Wir tanzen bald in regem Takt Den alten deutschen Schleifer. Ich drücke sanft die kleine Hand, Sie drückt die Hand mir wieder. Wo dann den Weg mit ihr ich fand, Da leuchtete der Flieder. Bleib hier, bleib hier, bis Tageslicht Und letztes Rot verblassen. »Ach, Liebster, länger darf ich nicht Die Mutter warten lassen.«
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