Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik

Die Blumen, die nach ihr sich beugen, Die Vögel mit dem Lustgesang, Sie dürfen Liebe ihr bezeugen; Warum ist mir allein so bang? Dem Himmel hab' ich oft geklaget In langen Nächten bitterlich Und habe nie vor ihr gewaget Das eine Wort "Ich liebe dich". Ich will mich lagern unterm Baume, Da wandelt täglich sie vorbei; Dann will ich reden als im Träume, Wie sie mein süßes Leben sei. Ich will ... O wehe! welches Schrecken! Sie kommt heran, sie wird mich sehn; Ich will mich in den Busch verstecken, Da seh' ich sie vorübergehn. Ludwig Uhland, 1787-1862 - Daphne und Apoll Romanze Ich will euch Daphnens Schicksal lehren, Kommt, höret mich! Des holden Mädchens, das Cytheren An Schönheit glich. Apoll, der gern nach Mädchen schielte, Wie Dichter thun, Sah einst im Thal, wo Zephyr spielte, Die Daphne ruhn. Er nahte sich mit Stutzertritten; Kein Reh flieht so Als sie, da sie mit Zephyrschritten Dem Gott entfloh. Sie flog voran, Apollo keuchte Ihr hitzig nach, Bis er das arme Ding erreichte Am Silberbach. Errettet mich, ruft sie, ihr Götter! Die Thörinn die!

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