Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik
Ich habe gelacht im Träume – Worüber? Das sag` ich nicht. Dann fühlt ich in dem Herzen – Doch was? Das sag` ich nicht, Und war so überglücklich – Wodurch? Das sag` ich nicht. Da bin ich erwacht so traurig – Warum? Das sag` ich nicht, Und habe mich heiß gesehnet – Wonach? Das sag` ich nicht. Drauf hab` ich dies Liedchen gedichtet – Wozu? Das sag` ich nicht, Und habe wieder geträumet- Was denn? Das sag` ich nicht. D a s, Mädchen, sag` ich nicht. Das brauch ich nicht zu sagen, Das brauchst Du nicht zu fragen – Du hörst ja mein Gedicht! M.G. Saphir, 1795-1858 - Liebesfrühling - erste Liebe Seit ich ihn gesehen , Glaub ich blind zu sein; Wo ich hin nur blicke, Seh ich ihn allein; Wie im wachen Traume Schwebt sein Bild mir vor, Taucht aus tiefstem Dunkel Heller nur empor. Sonst ist licht- und farblos Alles um mich her, Nach der Schwestern Spiele Nicht begehr ich mehr, Möchte lieber weinen Still im Kämmerlein; Seit ich ihn gesehen, Glaub ich blind zu sein. Adelbert von Chamisso, 1781-1838
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