Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik
Mephisto hat die Freude mir verleidet. Er spann ein festes Seil von jenen Haaren, Und schleift mich dran herum seit vielen Jahren. (Fresko-Sonette an Christian S.) Heinrich Heine, 1797-1856 - Du sollst mich liebend umschließen Du sollst mich liebend umschließen, Geliebtes, schönes Weib! Umschling mich mit Armen und Füßen, Und mit dem geschmeidigen Leib. Gewaltig hat umfangen, Umwunden, umschlungen schon Die allerschönste der Schlangen Den glücklichsten Laokoon. Heinrich Heine, 1797-1856 - Der Kuß im Traume (aus einem ungedruckten Romane) Es hat ein Kuß mir Leben eingehaucht, Gestillet meines Busens tiefstes Schmachten, Komm, Dunkelheit! mich traulich zu umnachten, Daß neue Wonne meine Lippe saugt. In Träume war solch Leben eingetaucht, Drum leb' ich, ewig Träume zu betrachten, Kann aller andern Freuden Glanz verachten Weil nur die Nacht so süßen Balsam haucht. Der Tag ist karg an liebesüßen Wonnen, Es schmerzt mich seines Lichtes eitles Prangen Und mich verzehren seiner Sonne Gluthen. Drum birg dich Aug' dem Glanze irrd'scher Sonnen! Hüll' dich in Nacht, sie stillet dein Verlangen Und heilt den Schmerz, wie Lethes kühle Fluthen. Karoline von Günderrode, 1780-1806 -
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