Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik

Mein Leben schließt die Augen zu, weil es Dich nicht mehr sieht, indes in Träumen ohne Ruh mein Herz stets zu Dir zieht. Die leise Welle rinnet klar, und zeigt den grünen Grund. O! Welle mache offenbar, was wohl mich macht gesund! Die Welle schweigt und fliehet bald, doch unten frisch und hell grünt wundervoll ein Pflanzenwald bedeckt vom klaren Quell. Und aus dem frischen Wasserreich steigt hell der Trost zu mir: »Es grünet so der Hoffnung Zweig auch unter Tränen Dir.« Sophie Mereau, 1770-1806 - Rascher Wechsel Abschied zu nehmen kamest du, Der letzte sollt' es sein für immer! Matt wie erloschner Sterne Schimmer Schien mir dein thränend Auge zu; Du reichtest zögernd mir die Hand Und zogst sie fort und hast sie dennoch mir gelassen, Wie über eines Grabes Rand Sich liebe Hände scheidend fassen. Wir sprachen von vergangner Zeit, Von Tagen, welche längst begraben, Wie Herzen sich verloren haben, Bestimmt einst für die Ewigkeit; Wie neckend sich, voll holder Scham, Die jungen Seelen flohn und, ach, sich dennoch fanden, Von Küssen, die die Lippe nahm, Eh' sie zu küssen noch verstanden. Und leise, wie aus offner Gruft Sich sehnsuchtvolle Schatten heben, So fühlten nah' und näher schweben

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