Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik
Erstarrung Ich such' im Schnee vergebens Nach ihrer Tritte Spur, Hier, wo wir oft gewandelt Selbander durch die Flur. Ich will den Boden küssen, Durchdringen Eis und Schnee Mit meinen heißen Tränen, Bis ich die Erde seh'. Wo find' ich eine Blüte, Wo sind' ich grünes Gras? Die Blumen sind erstorben, Der Rasen sieht so blass. Soll denn kein Angedenken Ich nehmen mit von hier? Wenn meine Schmerzen schweigen, Wer sagt mir dann von ihr? Mein Herz ist wie erfroren, Kalt starrt ihr Bild darin: Schmilzt je das Herz mir wieder, Fließt auch das Bild dahin. Wilhelm Müller, 1794-1827 - Abschied Nun sind sie vorüber, jene Stunden, Die der Himmel unsrer Liebe gab, Schöne Kränze haben sie gebunden, Manche Wonne floss mit ihnen ab. Was der Augenblick geboren, Schlang der Augenblick hinab,
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