Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik

Herbstlich leuchtet die Flamme... Herbstlich leuchtet die Flamme vom ländlich geselligen Herde, Knistert und glänzet, wie rasch! sausend vom Reisig empor. Diesen Abend erfreut sie mich mehr; denn eh' noch zur Kohle Sich das Bündel verzehrt, unter die Asche sich neigt, Kommt mein liebliches Mädchen. Dann flammen Reisig und Scheite, Und die erwärmete Nacht wird uns ein glänzendes Fest. Morgen frühe geschäftig verläßt sie das Lager der Liebe, Weckt aus der Asche behend Flammen auf's Neue hervor. Denn vor andern verlieh der Schmeichlerin Amor die Gabe, Freude zu wecken, die kaum still wie zu Asche versank. Johann Wolfgang von Goethe - Elegien - Die Sonne sank... Es wird so dunkel, und mir wird so bang. Die Trennung von der Liebsten ist so lang. Ich zittre, liege still und atme kaum, - Ein Blitz fiel geisternd durch den Himmelsraum. Ich bin so schreckhaft wie ein Wild im Wald. Die Sonne sank; und kehrt sie wieder bald, So hab' ich nur das eine stets gedacht: Fern von der Liebsten ist es ewig Nacht. Max Dauthendey 1867-1918 -

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