Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik

Das verlassene Mägdlein Früh, wann die Hähne krähn, Eh die Sternlein verschwinden, Muss ich am Herde stehn, Muss Feuer zünden. Schön ist der Flammen Schein, Es springen die Funken; Ich schaue so drein, In Leid versunken. Plötzlich, da kommt es mir, Treuloser Knabe, Dass ich die Nacht von dir Geträumet habe. Träne auf Träne dann Stürzet hernieder; So kommt der Tag heran - O ging er wieder! Eduard Mörike, 1804-1875 - Ein Brief zum Abschied Der Brief, den du geschrieben, Er macht mich gar nicht bang; Du willst mich nicht mehr lieben, Aber dein Brief ist lang. Zwölf Seiten, eng und zierlich! Ein kleines Manuskript! Man schreibt nicht so ausführlich Wenn man den Abschied gibt. Heinrich Heine, 1797-1856 - Die eine Klage Wer die tiefste aller Wunden Hat in Geist und Sinn empfunden Bittrer Trennung Schmerz; Wer geliebt was er verlohren, Lassen muß was er erkohren,

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