Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik
Was guldig Schimmerndes zog er Vom Finger sich, was bog er Sich über ihren Schoß? Sie weinte, daß der Goldring In ihren Tränen floß. Er sprang vom Roß behende, Er legte in ihre Hände Ein feines Linnentuch: "Trockn' ab, trockn' ab die Äuglein! Geweinet hast du genug. "Ich habe dich nur versuchet; Und hättest du mir gefluchet, Mußt' weiter geritten sein; Ich hatte es hoch geschworen: Nun sollst du die meine sein." Es wiegte die alte Linde Ihr Haupt im Abendwinde, Und schattiger wurde das Land; Und unter der Linde saßen Zwei Glückliche Hand in Hand (Nach dem Volkslied) – 1832 Adelbert von Chamisso, 1781-1838 - Der andere Mann Du lernst ihn in einer Gesellschaft kennen... Er plaudert. Er ist zu dir nett. Er kann dir alle Tenniscracks nennen. Er sieht gut aus. Ohne Fett. Er tanzt ausgezeichnet. Du siehst ihn dir an... Dann tritt zu euch beiden dein Mann. Und du vergleichst sie in deinem Gemüte. Dein Mann kommt nicht gut dabei weg. Wie er schon dasteht - du liebe Güte! Und hinten am Hals der Speck! Und du denks bei dir so: "eigentlich... Der da wäre ein Mann für mich! "
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