Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik

Bin dann zu Probsten hingerennt, zu schlürfen, was man Kaffee nennt. Da fühlt ich wieder mal so recht, dass mir was fehlt, was ich wohl möcht`. Ein Gast, ein traurig schmerzensvoller, saß ich zu Mittag darin beim Koller. Die Serviette war beschmutzt, die Gabel war nicht abgeputzt, kurzum, ich fühlte da so recht, dass mir was fehlt, was ich wohl möcht`. Und abends in der Dämmerfrist, wenn man so ganz alleinig ist, da möcht ich wohl so dann und wann etwas zu titscheln-tatscheln hab'n. Jedoch - da fühle ich so recht, dass mir was fehlt, was ich wohl möcht`. Was soll der Mensch des Abends tun? Ich denk, zum Kappier geh ich nun. Da sitz ich so bei meinem Bier als wie ein rechtes Murmeltier und fühle wieder mal so recht, dass mir was fehlt, was ich wohl möcht`. Nun tönt die Glocke zwölf vom Turm. Ich muss nach Haus, ich armer Wurm. Wilhelm Busch, 1832 - 1908 - Die Wahl Mein Nachbar will, ich soll einmal Von seinen Töchtern eine wählen, So sehr kann keine Kayserwahl Des Reichs erlauchte Fürsten quälen: Die ein ist blond, die andre braun, Und beyde reizend anzuschaun; Wie soll ich wählen? Wär nur der gute Mann gescheut, So könnten wir dieß Glück erleben; Er dürfte mir auf einge Zeit Die artgen Kinder beyde geben: Ich schwör bey meiner Ehrlichkeit,

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