Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik

Wird bleich vom rauhen Winde, Der jede Lust verweht. Der Wiesen grüner Schimmer Wird trüb wie mein Gesicht, Sie sehen die Sonne nimmer, Und ich Friedricken nicht. Bald geh ich in die Reben Und herbste Trauben ein; Umher ist alles Leben, Es strudelt neuer Wein. Doch in der öden Laube, Ach, denk ich, wär sie hier! Ich brächt ihr diese Traube, Und sie – was gäb sie mir? Johann Wolfgang von Goethe - Die Liebhaber Mein Mädchen im Schatten der Laube, Umhangen von purpurner Traube, Bekränzte mit Rebenlaub sich Und wartete schmachtend auf mich. Da wallte der Herrscher der Träume Durch zitternde Wipfel der Bäume, Erblickte das liebliche Kind, Sank nieder, umarmt' es geschwind. Sie schlummert', er küßte die Wangen, Sie glühten von heißem Verlangen, Erhitzet, o Gottheit, von dir, Nach sterblichen Küssen von mir. Da saugte mit atmenden Zügen Annette das größte Vergnügen Der Träume, die Mädchen erfreun, Vom Munde des Göttlichen ein.

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