Gedichte Elemente - Schöpfung - Natur
Seele des Menschen, Wie gleichst du dem Wasser! Schicksal des Menschen, Wie gleichst du dem Wind! - Erde An Mutter Erde - Christian Morgenstern, 1871-1914 Sie woll` n mich umgarnen, sie wollen mich fortreißen — aber ich werfe mich an deine heilige Brust, Mutter Erde ... Mit weiten Händen greif ich in deine Schollen, mit tiefen Zügen schlürf` ich den herben Duftdeiner Kräuter ... Nein, Du verlassest mich nicht, du nährst mich, du stärkst mich, daß die bösen Geister mich lassen müssen, und ich hoch und heiter wieder des Weges wandere, den ich mir kor. Dafür will ich dich auch ohn End, ohn Ende lieben und preisen ... Und wenn du mich einst vom Strahl der Sonne zurückheischst, dann will ich mein Haupt still in deinen Schoß betten ... Und du wirst meinen Schlummer behüten von Ewigkeit zu Ewigkeit. - Luft Atmen, du unsichtbares Gedicht! - Rainer Maria Rilke, 1875-1926 Atmen, du unsichtbares Gedicht! Immerfort um das eigne Sein rein eingetauschter Weltraum. Gegengewicht, in dem ich mich rhythmisch ereigne. Einzige Welle, deren allmähliches Meer ich bin;
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