Gedichte Elemente - Schöpfung - Natur

Und jetzt trieb ein Wind Fort die Wolken, mich auf ihrem Zuge, Unter mir wichen im Fluge Schimmernde Königesstädte zurück, Schnell wie ein Blick Länderbeschattende Berge zurück, Und das schönste Gemisch von blühenden Feldern, Goldenen Saaten und grünenden Wäldern, Himmel und Erde im lachenden Glanz Wiegten sich um mich im sanftesten Tanz. Da schweb ich nun in den saphirnen Höhen Bald überm unabsehlich weiten Meer; Bald seh ich unter mir ein langes Klippenheer, Itzt grausenvolle Felsenwüsten stehen, Und dort den Frühling mir entgegenwehen; Und hier die Lichteskönigin, Auf rosichtgoldnen Wolken hingetragen, Zu ihrer Himmelsruhe ziehn. O welch Gesicht! Mein Lied! wie könntest du es sagen, Was dieses Auge trank vom weltumwandelnden Wagen? Der Schöpfung ganze Pracht, die Herrlichkeit, Die in dem Einsamen der dunkeln Ewigkeit Der Allerhöchste ausgedacht Und sich zur Augenlust, und euch, o Menschen! Zur Wohnung hat gemacht, Lag vor mir da!... Und welche Melodien Dringen herauf? welch unaussprechlicher Klang Schlägt mein entzücktes Ohr?... Der große Lobgesang Tönt auf der Laute der Natur!... In Harmonien Wie einen süßen Tod verloren, preist Den Herrn des Alls mein Geist! Anthologie auf das Jahr 1782 - Als Gott der Herr auf Erden ging - Klabund, 1890-1928 Als Gott der Herr auf Erden ging, Da freute sich ein jedes Ding;

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