Gedichte Elemente - Schöpfung - Natur
Erheb ihn, wenn das milde Abendroth Die Hügelspitzen mahlt. Erheb ihn, wenn die Nacht der See entsteigt, Und ihr Gewand, durchwebt Mit goldnen Sternen, und mit Mondenschein, Rund um den Himmel wirft. - Preiß ihn durch Hymnen, heiliges Gefühl Ergreife dich, wenn du Den Schöpfer denkst, der dich ins Leben rief, Den Gott voll Gnad und Huld. - Die Herrlichkeit der Schöpfung - Friedrich von Schiller, 1759-1805 Eine Phantasie Vorüber war der Sturm, der Donner Rollen Das hallende Gebirg hinein verschollen, Geflohn die Dunkelheit; In junger Schöne lächelten die Himmel wieder Auf ihre Schwester, Gottes Erde, nieder Voll Zärtlichkeit. Es lagen lustig da die Auen und die Tale, Aus Maigewölken von der Sonnen Strahle Holdselig angelacht: Die Ströme schimmerten, die Büsch und Wäldchen alle Bewegten freudig sich im tauigen Kristalle, In funkelndlichter Pracht. Und sieh! da hebt von Berg zu Berg sich prächtig ausgespannt Ein Regenbogen übers Land. — In dieser Ansicht schwamm vom Brocken oben Mein Auge trunken, als ich aufgehoben Mich plötzlich fühlte... Heilig heilge Lüfte kamen, Umwebten zärtlich mich, indessen über mir, Stolztragend übers All den Ewigen daher, Die innre Himmel majestätisch schwammen.
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