Gedichte Elemente - Schöpfung - Natur
Aus deinem Mund fließt Leben und Gedeihen In diesen Baum und in den Sirius Und Nahrung streust du Myriaden Reihen Geschöpfen aus und freudigen Genuß. Ein Kind ruft seinen Vater an um Speise, Ward es auch gleich schon tausend Tage satt, Wenn ihm der Vater gleich den Trunk und Speise Auch ungebeten stets gegeben hat. Warum soll ich, ich Kind, dich Vater nimmer Um Nahrung flehn, die du mir so schon gabst? Für Seel und Leib, um hoher Wahrheit Schimmer Mit dem du nur geweihte Männer labst? Gib mir, Geist, Schöpfer, hohe Ruh der Seelen In Freud und Glück beim bodenlosen Schmerz Und Weisheit immer echtes Gold zu wählen Und Fülle der Empfindung in das Herz. Gib mir der Herzensgüte, die bei allen Was zweien Brüder trifft, das Herz erregt; Sanft seiner Freude Ausbruch nachzuhallen Und mitzuweinen, wenn ihn Drangsal schlägt. Die Edle stählt den Mann, der ihre Ehre Gemordet, überall mit Schlangensinn; Der sie bedrückt mit seines Hasses Schwere; Von des Verderbens Schlund zurückzuziehn. Die duldsam ihn lehrt Torheit immer Zu tragen, die der Welt Tyrannin ist Die ach so gerne nur bei schwachem Schimmer Vor lautrer Weisheit Menschentand vergißt. Die mir nicht heißt den Bruder zu verachten Dem einen andern Glauben du verliehn, Den redlichen Bramin mir mehr zu achten Gebeut, als einen finstern Augustin. Gib mir, daß ich mit sanfter Lieb umfange Hienieden jede deine Kreatur. Und stummer Dank Erquickter mir die Wange Mehr kühlt als Lenzeswehen der Natur. Zuletzt fleh ich dich noch um Trank und Speise Für jeden Lebenstag notdürftig an;
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