Gedichte Elemente - Schöpfung - Natur
Das furchtsam in das Dunkel weint, Und dem der Wind, Der in den Telegraphenstangen greint, Der Seufzer eines bösen Gottes scheint. - Nebel - Nikolaus Lenau, 1802-1850 Du, trüber Nebel, hüllest mir Das Tal mit seinem Fluß, Den Berg mit seinem Waldrevier Und jeden Sonnengruß, Nimm fort in deine graue Nacht Die Erde weit und breit! Nimm fort, was mich so traurig macht, Auch die Vergangenheit! Frost, Raureif Es kamen die Nachtfröste - Max Dauthendey 1867-1918 Es kamen die Nachtfröste die Bäume zu morden, Rot stehen die Bäume im Herbsttag drin, Als sind sie Fleisch und Blut geworden Und fallen mit blutendem Leibe hin. Sie alle verwandeln sich an den Wegen, Und viele erscheinen, die ganz verborgen. Sie heben die Arme rot aus Gehegen Und stehen als Sterbende kalkbleich im Morgen. Auch allen entwich der grübelnde Schatten, Der sommerlang um den Stamm rund lag. Sie leuchten noch einmal hellauf im Ermatten, Und in ihren Kronen wird`s klarer Tag. Sie tragen jetzt Bilder auf leeren Zweigen, Die ziehenden Berge, den Fluß und die Fernen. Landschaften, die blau aus den Bäumen steigen, Die verschwinden des Nachts und werden zu Sternen
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