Gedichte Elemente - Schöpfung - Natur
Nordlicht Das Nordlicht - Elisabeth Kulmann, 1808-1825 O Mutter, warum wecktest Du mich nicht auf, als strahlend, Wie du mir sagst, das Nordlicht Des halben Himmels Wölbung Erleuchtete? Ich habe, Das weißt du, nie ein Nordlicht Gesehn. Mit Freude hätte, Des starken Frosts nicht achtend, Mein Lager ich verlassen, Um Gottes nächtlich Wunder Anbetend zu betrachten. Du weißt, daß wilde Völker, Noch unbekannt mit unsrer Von Gott gekommnen Lehre, In ihrer Einfalt diese Erhabene Erscheinung Das Land der Seelen nennen. Wer weiß, ob ihre Meinung Nicht Wahrheit ist? Wir hätten Vielleicht, o gute Mutter, Im Land der Seelen Vater Gesehen oder meine Mir unbekannten Brüder, Die, eh' ich auf die Welt kam, Die Welt verlassen hatten, Und nun bei Gott im klaren Und ew'gen Lichte wohnen. - Nebel Radicofano - Ludwig Tieck, 1773-1853 Wüste Nebel und Wolken Ziehn über die zackigen Berge, Durch die öde Landschaft: Weithin alles trüb und finster, Kein Sonnenschimmer bricht
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