Gedichte Elemente - Schöpfung - Natur

Denn als er den M a n n geschaffen, Hatte seine Meisterhand Alle festen, alle straffen Elemente schon verwandt.- Wie das neue Werk beginnen, Da kein Stoff mehr übrig war? Erst nach langem, tiefem Sinnen, Ward's ihm endlich offenbar: Und er nahm der Blume Sammet Und den frommen Blick des Rehs Und die Glut, die lodernd flammet, Und den kalten Hauch des Schnees; Nahm den schlanken Wuchs der Gerte Und des Windes Flattersucht, Und des Diamanten Härte Und die Süßigkeit der Frucht; Nahm den zarten Schmelz vom Laube Und den Flaum vom Sperlingskleid, Das Gegirr der Turteltaube Und des Tigers Grausamkeit; Und vom morgendlichen Rasen Nahm er Tränenfluß des Taus, Nahm die Furchtsamkeit des Hasen Und die Eitelkeit des Pfaus; Nahm vom Schilfe das Gezitter Und des Vollmonds schwelllend Rund Und des Sonnenstrahles Flitter Und des Hähers Plappermund; Nahm der Kletterpflanze Schlingen, Nahm der Schlange Wellenleib, Und aus a l l e n diesen Dingen Schuf der Weltenherr das - "W e i b". - Und dem Manne zum Genossen gab er es mit güt'gem Sinn; Doch, bevor ein Mond verflossen, Trat der Mann vor Brahma hin, Und er sprach: O Herr, das Wesen,

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