Gedichte Elemente - Schöpfung - Natur
Hüpft, wie ein Zephyr, über den Bach, der reißend hinabschäumt, Hin und wieder und schweift kaum sichtbar durch die Gebüsche. Aber des Aethers Lieblinge, sie, die glücklichen Vögel, Wohnen und spielen vergnügt in der ewigen Halle des Vaters! Raums genug ist für alle. Der Pfad ist keinem bezeichnet, Und es regen sich frei im Hause die Großen und Kleinen. Über dem Haupte frohlocken sie mir und es sehnt sich auch mein Herz Wunderbar zu ihnen hinauf; wie die freundliche Heimat Winkt es von oben herab und auf die Gipfel der Alpen Möcht' ich wandern und rufen von da dem eilenden Adler, Daß er, wie einst in die Arme des Zeus den seligen Knaben, Aus der Gefangenschaft in des Aethers Halle mich trage. Töricht treiben wir uns umher; wie die irrende Rebe, Wenn ihr der Stab gebricht, woran zum Himmel sie aufwächst, Breiten wir über dem Boden uns aus und suchen und wandern Durch die Zonen der Erd', o Vater Aether! vergebens, Denn es treibt uns die Lust, in deinen Gärten zu wohnen. In die Meersflut werfen wir uns, in den freieren Ebnen Uns zu sättigen, und es umspielt die unendliche Woge Unsern Kiel, es freut sich das Herz an den Kräften des Meergotts. Dennoch genügt ihm nicht; denn der tiefere Ozean reizt uns, Wo die leichtere Welle sich regt - o wer dort an jene Goldnen Küsten das wandernde Schiff zu treiben vermöchte! Aber indes ich hinauf in die dämmernde Ferne mich sehne, Wo du fremde Gestad' umfängst mit der bläulichen Woge, Kömmst du säuselnd herab von des Fruchtbaums blühenden Wipfeln, Vater Aether! und sänftigest selbst das strebende Herz mir, Und ich lebe nun gern, wie zuvor, mit den Blumen der Erde. - Schöpfung und Natur - Mensch und Natur Die Erschaffung des Weibes - Ludwig Fulda, 1862-1939 (Nach einer indischen Legende) Brahma, Schöpfer alles Lebens, Saß und sann im Weltenmai, Sann und grübelte vergebens, Wie das "W e i b" zu schaffen sei.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjA3NjY=