Gedichte - Balladen Fabeln Märchen Rätsel
mißlungene Geschichte. Der Märchen wegen haben Kindheit und auch Alter Sinn. Wessen Leben wie ein Märchen war, wünscht sich seine Wiederkehr. (Mit frdl. Erlaubnis: © Heinz Hector) - Kleine Fabel - Franz Kafka, 1883-1924 »Ach«, sagte die Maus, »die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.« - »Du mußt nur die Laufrichtung ändern«, sagte die Katze und fraß sie. - Die Schildkröte und die Ratte - Friedrich (Maler) Müller, 1749-1825 Eine Fabel. Vor dem Sturm eilt sich zu schützen Manches Thier dem Walde zu; Nur die Schildkröt' bleibet liegen Auf dem off'nen Feld in Ruh. Dies erblickt die Ratte; zeigen Will sie auch den gleichen Mut, Daß auch sie der Sturm nicht schrecke Noch des Regens kühle Flut. Tückisch grollend lacht der Eitlen Jene bei sich, denn sie sah Ueber sich, bald Unheil bringend, Weiße Hagelwolken nah. Und nicht lang', so rauscht es; Schlossen Schlagen nieder, scharf und dick. In ihr Schild zieht jetzt die Kröte Sicher Kopf und Bein' zurück. Doch die arme Ratte findet Keinen Schirm, der sie hier deckt;
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