Gedichte - Balladen Fabeln Märchen Rätsel
Hier hausete der Wurm und lag, Den Raub erspähend, Nacht und Tag. So hielt er wie der Höllendrache Am Fuß des Gotteshauses Wache, Und kam der Pilgrim hergewallt Und lenkte in die Unglücksstraße, Hervorbrach aus dem Hinterhalt Der Feind und trug ihn fort zum Fraße. Den Felsen stieg ich jetzt hinan, Eh ich den schweren Strauß begann, Hin kniet ich vor dem Christuskinde Und reinigte mein Herz von Sünde, Drauf gürt ich mir im Heiligtum Den blanken Schmuck der Waffen um, Bewehre mit dem Spieß die Rechte, Und nieder steig ich zum Gefechte. Zurücke bleibt der Knappen Troß, Ich gebe scheidend die Befehle Und schwinge mich behend aufs Roß, Und Gott empfehl ich meine Seele. Kaum seh ich mich im ebnen Plan, Flugs schlagen meine Doggen an, Und bang beginnt das Roß zu keuchen Und bäumet sich und will nicht weichen, Denn nahe liegt, zum Knäul geballt, Des Feindes scheußliche Gestalt Und sonnet sich auf warmem Grunde. Auf jagen ihn die flinken Hunde, Doch wenden sie sich pfeilgeschwind, Als es den Rachen gähnend teilet Und von sich haucht den giftgen Wind Und winselnd wie der Schakal heulet. Doch schnell erfrisch ich ihren Mut, Sie fassen ihren Feind mit Wut, Indem ich nach des Tieres Lende Aus starker Faust den Speer versende, Doch machtlos wie ein dünner Stab Prallt er vom Schuppenpanzer ab, Und eh ich meinen Wurf erneuet, Da bäumet sich mein Roß und scheuet
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