Gedichte - Balladen Fabeln Märchen Rätsel
Ob auch das Roß sich grauend bäumt Und knirscht und in den Zügel schäumt, Und meine Doggen ängstlich stöhnen, Nicht rast ich, bis sie sich gewöhnen. So üb ichs aus mit Emsigkeit, Bis dreimal sich der Mond erneut, Und als sie jedes recht begriffen, Führ ich sie her auf schnellen Schiffen. Der dritte Morgen ist es nun, Daß mirs gelungen, hier zu landen, Den Gliedern gönnt ich kaum zu ruhn, Bis ich das große Werk bestanden. Denn heiß erregte mir das Herz Des Landes frisch erneuter Schmerz, Zerissen fand man jüngst die Hirten, Die nach dem Sumpfe sich verirrten, Und ich beschließe rasch die Tat, Nur von dem Herzen nehm ich Rat. Flugs unterricht ich meine Knappen, Besteige den versuchten Rappen, Und von dem edeln Doggenpaar Begleitet, auf geheimen Wegen, Wo meiner Tat kein Zeuge war, Reit ich dem Feinde frisch entgegen. Das Kirchlein kennst du, Herr, das hoch Auf eines Felsenberges Joch, Der weit die Insel überschauet, Des Meisters kühner Geist erbauet. Verächtlich scheint es, arm und klein, Doch ein Mirakel schließt es ein, Die Mutter mit dem Jesusknaben, Den die drei Könige begaben. Auf dreimal dreißig Stufen steigt Der Pilgrim nach der steilen Höhe, Doch hat er schwindelnd sie erreicht, Erquickt ihn seines Heilands Nähe. Tief in den Fels, auf dem es hängt, Ist eine Grotte eingesprengt, Vom Tau des nahen Moors befeuchtet, Wohin des Himmels Strahl nicht leuchtet,
RkJQdWJsaXNoZXIy MjA3NjY=