Gedichte - Balladen Fabeln Märchen Rätsel

Droben am Himmel ein schimmerndes Band. Aphrodite, die holde, Der sie dein glühendes Herz geweiht, Schmückt mit dem leuchtenden Golde Nächtlich ihr wallendes Kleid! Schön, wie Aegyptens Sonne Hat ihre Lichtflut dein Haupt verklärt: Für der Unsterblichkeit Wonne Hast du sie liebend der Göttin verehrt. Sieh – jener Bote kündet Siegreiche Heimkehr des Königgemahls, Und dein Name entzündet Ewig die Fackeln des Sternensaals!" - Daphne Als liebeskühn Apoll auf ird'schen Fluren, Der Wonnen achtlos vom olympschen Saal, Mit seiner Leier nachgejagt den Spuren Der schönen Nymphe seiner Wahl; Entfloh sie, spröd' entrinnend, bis zum Ende, Wie er auch nach auf langem Pfade irrt. Und als er sie erhaschte – die Behende In seinem Arm zum Lorbeer wird. So auch verfolgt der Genius vergebens Das Ideal, das sich sein Traum ersann; Heil dem, der auf der Rennbahn dieses Lebens Vor sich im Lauf es sehen kann! Es gilt, beherzt – ob der Versuch auch eitel – Daphne verfolgen bis zum Ziele weit: Dann weht vielleicht auch einst um seinen Scheitel Der Lorbeer der Unsterblichkeit! Louise Victorine Ackermann , 1813-1890 -

RkJQdWJsaXNoZXIy MjA3NjY=