Gedichte - Balladen Fabeln Märchen Rätsel

Sage – wo blieben sie, Königin? "Zu Aphrodites Altare Trug ich die schimmernden hin." Schön wie Aegyptens Sonne Hat ihre Lichtflut dein Haupt verklärt. Sage, um welche Wonne Du sie der Meerentstiegnen verehrt? Kehrt nicht von Asiens Geländen Bald aus Kämpfen dein König zurück? "Herrlichen Sieg ihm zu senden, Gab ich sie hin – für sein Glück! Denn durch die Palmen am Grunde Wisse, als nilwärts die Sonne sank, Zitterte Geisterkunde Gleich schwülen Lotosdüften entlang: – Ptolemäerin, eile! Wirf deine güldenen Netze aus – – Mit Aphrodite teile: Sie lenkt Ares im Schlachtengebraus. Bebend im Tempelschatten, Hab ich heimlich gekniet und gewacht, Für den kämpfenden Gatten Sehnend mein stilles Opfer gebracht. Gleich geschmolznen Metalles Langsam erstarrender, schwerer Flut Glitt mein Haar lautlosen Falles Hinab auf der Fliesen Porphyrglut." – Königin, fliegt nicht ein Bote Atemlos jagend die Stufen empor? Werde nicht bleich wie Tote – Feierlich folgt ihm der Priester Chor. "Deine goldenen Haare, Sage – wo blieben sie, Königin?" – "Zu Aphrodites Altare Trug ich die schimmernden hin!" "Sieh – da der Himmel gedunkelt, Wars, als höbe sie fort eine Hand: Zwischen Gestirnen funkelt

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