Gedichte - Naturlyrik - Flora Fauna

Und weiter fährt der Postillon, Von ferne noch ein schwacher Ton, Dann Ruh auf allen Wegen. Ich aber bin im Waldesschoß, Das heiße Haupt im kühlen Moos, Noch lange Zeit gelegen. Ludwig Thoma, 1867-1921 - Auf der Lichtung Sommermittag auf dem Hochwald brütet, Aber auf der Lichtung treu behütet Vom Geflechte dunkler Brombeerranken, Wachen auf des Waldes Lichtgedanken. Falter sind es, die so farbenprächtig, Auf der Lichtung, sonnig halb und nächtig, Diese Brombeerblüten still umbeben, Purpurdisteln geistergleich umschweben. Sagt mir an ihr stillen Geisterfalter Auf der Lichtung: Wie viel Zeitenalter Ihr im Banne laget bei den Toten, Eh ihr wurdet solche Wunderboten? Christian Wagner, 1835-1918 - Heidebilder Tiefeinsamkeit spannt weit die schönen Flügel, Weit über stille Felder aus. Wie ferne Küsten grenzen graue Hügel, Sie schützen vor dem Menschengraus. Im Frühling rauscht in mitternächtiger Stunde Die Wildgans hoch in raschem Flug. Das alte Gaukelspiel: in weiter Runde Hör ich Gesang im Wolkenzug. Verschlafen sinkt der Mond in schwarze Gründe,

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