Nach etwas suchend, welches kein andres ist, Im Kreis des Lebens, das im Ersatz sich lebt, Bloß deine gute Gabe sah ich, Chemischem Zauber unerreichbar. Daß gleichwohl, grüne Freundschaft, du eßbar seist, Wenn auf dem Teller treu du dich hingestreut – Es rührt noch von dem alten Hunger. Stets hat der Mensch von der Seele gegessen. Karl Kraus, 1874-1936 - Im Treibhaus Hochgewölbte Blätterkronen, Baldachine von Smaragd, Kinder ihr aus fernen Zonen, Saget mir, warum ihr klagt? Schweigend neiget ihr die Zweige, Malet Zeichen in die Luft, Und der Leiden stummer Zeuge, Steiget aufwärts süßer Duft. Weit in sehnendem Verlangen Breitet ihr die Arme aus, Und umschlinget wahnbefangen Öder Leere nicht'gen Graus. Wohl, ich weiß es, arme Pflanze: Ein Geschicke teilen wir, Ob umstrahlt von Licht und Glanze, Unsre Heimat ist nicht hier!
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