Der neue freilich, der knausert und spart, Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt, Aber der alte, vorahnend schon Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn Der wußte genau, was damals er tat, Als um eine Birn ins Grab er bat, Und im dritten Jahr, aus dem stillen Haus, Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus. Und die Jahre gehen wohl auf und ab, Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab, Und in der goldenen Herbsteszeit Leuchtet's wieder weit und breit Und kommt ein Jung übern Kirchhof her, So flüstert's im Baume: "Wiste 'ne Beer?" Und kommt ein Mädel, so flüstert's: "Lütt Dirn, Kumm man röwer, ick gew di´ ne Birn." So spendet Segen noch immer die Hand Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland. Theodor Fontane, 1819-1898 - Garten-Gedichte - Von Gärten und Parks Sonnenblume im Gemüsegarten Hinter jenem alten Lattenzaun dort drüben, der schon ziemlich arg verwittert ist vom Sturm der Zeit, sonnt sich ein Gemüsegarten in Beschaulichkeit. Neben Kraut und Unkraut wachsen friedlich Kohl und Rüben. Neben einem Kürbis reifen zarte Zuckerschötchen. Alles, was für eine Hausfrau nütz- und dienlich ist, ist hier kunterbunt vertreten. Knollen neben Knötchen wachsen unter einer Sonne – und aus einem Mist. Hinter jenem Lattenzaun dort zwischen grünen Bohnen, hoch empor, erhaben über dem Gerank,
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