In der Wüste lag ein Stein So allein, allein, allein Kam der Epheu zäh und kraus Baute drum ein grünes Haus Immergrün ist er geblieben Sollte ihn der Stein nicht lieben. Clemens Brentano, 1778-1842 - Die Eichbäume Aus den Gärten komm ich zu euch, ihr Söhne des Berges! Aus den Gärten, da lebt die Natur, geduldig und häuslich, Pflegend und wieder gepflegt mit dem fleißigen Menschen zusammen. Aber ihr, ihr Herrlichen! steht wie ein Volk von Titanen In der zahmeren Welt und gehört nur euch und dem Himmel, Der euch nährt` und erzog, und der Erde, die euch geboren. Keiner von euch ist noch in die Schule der Menschen gegangen, Und ihr drängt euch fröhlich und frei, aus der kräftigen Wurzel, Unter einander herauf und ergreift, wie der Adler die Beute, Mit gewaltigem Arme den Raum, und gegen die Wolken Ist euch heiter und groß die sonnige Krone gerichtet. Eine Welt ist jeder von euch, wie die Sterne des Himmels Lebt ihr, jeder ein Gott, in freiem Bunde zusammen. Könnt ich die Knechtschaft nur erdulden, ich neidete nimmer Diesen Wald und schmiegte mich gern ans gesellige Leben. Fesselte nur nicht mehr ans gesellige Leben das Herz mich, Das von Liebe nicht läßt, wie gern würd ich unter euch wohnen! Friedrich Hölderlin, 1770-1843 - Die Erlen Wo hier aus den felsichten Grüften Das silberne Bächelchen rinnt, Umflattert von scherzenden Lüften Des Maies die Reize gewinnt, Um welche mein Mädchen es liebt Das Mädchen so rosicht und froh
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