Gedichte - Naturlyrik - Flora Fauna

Silber tropft von seinen Flügelspitzen, die er sonst getaucht in dunkle Fluten... Die noch nie so lang im Glanze ruhten - taucht sie ein, und Silbertropfen blitzen! Streift auch mit der Brust den Spiegel jetzt, und wie Heimweh ist es fast zu tragen, daß der Flügel sich nicht mehr genetzt in dem Dunkel seit so vielen Tagen. Leo Sternberg, 1876-1937 - Die singende Muschel Als Kind sang eine Muschel mir das Meer. Ich konnte träumelang an ihrem kühlen Munde lauschen. Und meine Sehnsucht wuchs und blühte schwer, und stellte Wünsche und Gestalten in das ferne Rauschen. Francisca Stoecklin, 1894-1931 - Spiritus familiaris Eine schwarze Katze kauert vor meiner Tür, Eine kleine, schwarze, kurzgeschorene Katze; Ich komme nach Hause, und mit einem Satze, Wie ich aufschließe, springt sie herein zu mir. Was will die kleine, schwarze Katze bei mir? Wär es ein Hündchen, ich wüßte es zu verstehen; Ein Frauenhündchen, ich weiß damit umzugehen. Die Katze ist mir ein völlig fremdes Tier Sie ist die Seele von meinem Spiritus Familiaris . Er hat sich umgebrungen.

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