Gedichte - Naturlyrik - Flora Fauna

in allen Herzen nisten die Amseln, und alle Herzen werden zu Gärten und blühen wieder. Nun wachsen der Erde die großen Flügel und allen Träumen neues Gefieder; alle Menschen werden wie Vögel und bauen Nester im Blauen. Nun sprechen die Bäume in grünem Gedränge und rauschen Gesänge zur hohen Sonne, in allen Seelen badet die Sonne, alle Wasser stehen in Flammen, Frühling bringt Wasser und Feuer liebend zusammen. Max Dauthendey 1867-1918 - Die Schwalben, die abends im Äther spielen Wie Pfeile, die in die Sonne zielen, Die Schwalben, die freien und sehnsuchtschlanken, Sind wie der Menschen verliebte Gedanken. Die Schwalben, die abends im Äther spielen Wie Wünsche, die nie noch zur Erde fielen, Sind ruhlos wie Blicke der Liebeskranken, Die Schwalben, die freien und sehnsuchtschlanken. Max Dauthendey 1867-1918 - Die Nachtigall Das macht, es hat die Nachtigall Die ganze Nacht gesungen; Da sind von ihrem süßen Schall, Da sind in Hall und Widerhall Die Rosen aufgesprungen. Sie war doch sonst ein wildes Kind; Nun geht sie tief in Sinnen, Trägt in der Hand den Sommerhut

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