Gedichte - Naturlyrik - Flora Fauna

Bekamen ihren Teil an den erpreßten Schätzen, Und raubten endlich trotz dem Chan. Ha, rief das arme Volk mit tiefgesenkten Ohren Und mit geschundner Haut, was haben wir getan! — Allein, der Freiheit Kranz war nun einmal verloren, Der Löwe war und blieb Tyrann; Er ließ von jedem Tier sich stolz die Pfote lecken, Und wer nicht kroch, der mußte sich verstecken. Gottlieb Konrad Pfeffel, 1736 - 1809 Junge Pferde Wer die blühenden Wiesen kennt Und die hingetragene Herde, Die, das Maul am Winde, rennt: Junge Pferde! Junge Pferde! Über Gräben, Gräserstoppel Und entlang den Rotdornhecken Weht der Trab der scheuen Koppel, Füchse, Braune, Schimmel, Schecken! Junge Sommermorgen zogen Weiß davon, sie wieherten. Wolke warf den Blitz, sie flogen Voll von Angst hin, galoppierten. Selten graue Nüstern wittern, Und dann nähern sie und nicken, Ihre Augensterne zittern In den engen Menschenblicken. Paul Boldt, 1885-1921

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