Gedichte - Naturlyrik - Flora Fauna

Durch diesen Stich ward Amor klüger, der unerschöpfliche Betrüger Sann einer neuen Kriegslist nach: Er lauscht in Rosen und Violen; Und kam ein Mädchen sie zu holen, Flog er als Bien` heraus, und stach. Gotthold Ephraim Lessing, 1729-1781 - Die Freuden Es flattert um die Quelle Die wechselnde Libelle, Mich freut sie lange schon; Bald dunkel und bald helle, Wie das Chamäleon, Bald rot, bald blau, Bald blau, bald grün. O daß ich in der Nähe Doch ihre Farben sähe! Sie schwirrt und schwebet, rastet nie! Doch still, sie setzt sich an die Weiden. Da hab ich sie! Da hab ich sie! Und nun betracht ich sie genau, Und seh ein traurig dunkles Blau — So geht es dir, Zergliedrer deiner Freuden! Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832 - Adler Steig nur, Sonne, Auf die Höhn! Schauer wehn, Und die Erde bebt vor Wonne. Kühn nach oben Greift aus Nacht Waldespracht, Noch von Träumen kühl durchwoben.

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