Gedichte - Naturlyrik - Flora Fauna

Ich zôch mir einen valken mêre danne ein jâr. dô ich in gezamete als ich in wolte hân und ich im sîn gevidere mit golde wol bewant, er huop sich ûf vil hôhe und floug in anderiu lant. Sît sach ich den valken schône fliegen: er fuorte an sînem fuoze sîdîne riemen, und was im sîn gevidere alrôt guldîn. got sende si zesamene die gerne geliep wellen sîn!« Ich zog mir einen Falken länger als ein Jahr Doch als er, wie ich wollte, von mir gezähmet war Und ich ihm sein Gefieder mit Golde wohl bewand, Hob er sich auf gewaltig und flog hinweg in andres Land. Drauf sah ich den Falken herrlich fliegen; Er führt' an seinem Fuße seidene Riemen, Auch war ihm sein Gefieder ganz rot von Gold: Gott bringe sie zusammen, die sich einander lieb und hold. Der von Kürenberg, Minnesänger, 2.Hälfte 12. Jahrhundert - Das Huhn und der Karpfen Auf einer Meierei Da war einmal ein braves Huhn, Das legte, wie die Hühner tun, An jedem Tag ein Ei Und kakelte, Mirakelte, Spektakelte, Als ob's ein Wunder sei. Es war ein Teich dabei, Darin ein braver Karpfen saß

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