Gedichte - Menschheit Leben Schicksal

Ach, das Märchen von dem guten Pazifist hat ein alter, hinterlistger Fuchs erdichtet. In der Welt regiert die Tat – nicht das Geschwätz, das beweisen uns die Zeiten in den Ländern. Kämpfen war und bleibt stets das Naturgesetz, und kein Mensch wird daran jemals etwas ändern. Du wirst finden, ob du Heide oder Christ, und du kannst bis an das End' der Erde wandern: Hüte dich, daß dich kein andrer frißt. Wenn du wehrlos bist – dann fressen dich die andern. Fred Endrikat, 1890-1942 - Einem Menschenverbesserer ins Stammbuch Für andre Narren hast du keinerlei Verständnis, denn ihre Schrullen bringen dich so leicht in Wut. Betrachte dich im blanken Spiegel der Erkenntnis, dann siehst du deinen eignen bunten Narrenhut. Bis siebzig Jahre hast du an dir selbst zu feilen. Glaubst du, dann fehlerfrei zu sein, mein Freund? Du irrst. Willst du vollkommen werden, mußt du dich beeilen, selbst wenn du älter noch als hundert Jahre wirst. Fred Endrikat, 1890-1942 - Einem Neunmalklugen ins Stammbuch Es liebt die Mängel aufzudecken der überkluge Erdenwicht. Er sucht selbst in der Sonne Flecken und übersieht ihr strahlend Licht. Fred Endrikat, 1890-1942 -.-

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