Gedichte - Liebesgedichte Liebeslyrik
Kaum warst du aufgebunden, War alle Lust verschwunden; Du ließest kalt den Blinden los. Er tappte hin und wider, Verrenkte fast die Glieder, Und alle foppten ihn. Und willst du mich nicht lieben, So geh' ich stets im Trüben Wie mit verbundnen Augen hin. Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832 - Das Schreien (nach dem Italienischen) Jüngst schlich ich meinem Mädchen nach, Und ohne Hindernis Umfasst ich sie im Hain; sie sprach: Lass mich, ich schrei gewiss! Da droht ich trotzig: Ha, ich will Den töten, der uns stört! Still, winkt sie lispelnd, Liebster, still, Damit dich niemand hört! Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832 - Liebhaber in allen Gestalten Ich wollt´, ich wär´ ein Fisch, So hurtig und frisch; Und kämst du zu angeln, Ich würde nicht mangeln. Ich wollt´, ich wär´ ein Fisch, So hurtig und frisch. Ich wollt´, ich wäre Gold, Dir immer im Sold; Und tät´st du was kaufen, Käm´ ich wieder gelaufen. Ich wollt´, ich wär Gold, Dir immer im Sold. Wär´ ich Affe sogleich Voll neckender Streich´;
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