Gedichte Licht-Schatten-Farben-Sinne-Wahrnehmung
Allerlei Düfte und Gerüche bei Max Dauthendey: Mein Zimmer duftet königlich fein , Veilchenprinzessinnen zogen ein, Schwärmen und wärmen mit weichblauen Augen, Fächeln und hauchen schmachtende Lächeln, Winken mit feinen, vornehmen Gliedern, Laden mich ein, Ich neige mich nieder, Ihr Page bin ich, Ihre Lippen sind mein. Ich schwöre ewige, ewige Liebe, Sie schweigen so süß, Schauen so ernst aus den schwerblauen Augen, Meinen sie, Schwüre und Blumen verwelken? Sie lächeln und weinen, Meine kleine Prinzessen. Geruch der Walderde Unter schwarzen röchelnden Algen, Scharfen Harzen, rothen Blättern Stumm eine qualmende Quelle. In lallender Welle sengender Wein. Nelken, entzündet, scharlachwild, Müdes Glimmen schwüler Amethysten. Kühler Narzissen weiße Stimmen Singen und Lachen im Welken. Nächte fliehen auf eisigen Schwingen, Heiß schleichen der Wein und die Nelken. Gerüche von wildem Rosenholz und von Maibirkenrinde , Maienhölzergerüche begleiten die Abendluft, die linde, und sind wie die Gespielen der Blättergewinde, Geruch der harzigen Fichtentriebe, der hellen, der Weichselgeruch und der Duft von Schlehblütenzellen. Über die Gräser der Hügel an allen Stellen bergauf, bergab, kommen die Bäume zu dir durch die Luft von weitem schon, als zögen sie atmend am Wanderstab verliebt in alle Welt davon.
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