Gedichte über Jahreszeiten, Jahreswechsel, Feste im Jahreskreis, Monate, über Zeit und Zeitgeist
Die Welt ist allezeit schön
Im Frühling prangt die schöne Welt
In einem fast Smaragdnen Schein.
Im Sommer glänzt das reife Feld,
Und scheint dem Golde gleich zu seyn.
Im Herbste sieht man als Opalen
Der Bäume bunte Blätter strahlen.
Im Winter schmückt ein Schein, wie Diamant
Und reines Silber, Fluth und Land.
Ja kurz, wenn wir die Welt aufmerksam sehn,
Ist sie zu allen Zeiten schön.
Barthold Hinrich Brockes, 1680-1747
Die Jahreszeiten in Gemälden von Dorle Wolf
Die vier Jahreszeiten / Kalender
Im Frühjahr prangt die schöne Welt
In einem fast smaragdnen Schein,
Im Sommer glänzt das reife feld
Und scheint dem Goilde gleich zu sein;
Im Herbste sieht man als Opalen
Der Bäume bunte Blätter strahlen;
Im Winter schmückt ein Schein wie Diamant
Und reines Silber Flur und Land.
Ja kurz, wenn wir die Welt aufmerksam sehn,
Ist sie zu allen zeiten schön.
Barthold Heinrich brockes, 1680-1747
Die
vier Jahreszeiten - Giuseppe Arcimboldo
Monatsnamen -
Christian Morgenstern
Kalender 1913 - Erich Mühsam
Wiederkehrende Festtage, Namenstage und Geburtstage
Geburtstag im Frühling -
Friedrich Wilhelm Güll
Zum Namenstag meiner Enkelin -
Theodor Fontane
Ich wünsche dir
zur Kommunion - Ernst Moritz Arndt - Zur Kommunion
Mit Gott als Begleiter -
Friedrich Morgenroth - Zur Konfirmation
Der Jahreslauf
Neujahr
Neujahrsnacht - Annette
von Droste-Hülshoff
Im neuen Jahre Glück
und Heil - Johann Wolfgang von Goethe
Am Neujahrstage - Annette
von Droste-Hülshoff
Gedicht zum neuen Jahr -
Eduard Mörike
Neujahrswunsch - Wilhelm Busch
Wünsche zum neuen
Jahr - Peter Rosegger
Zum neuen Jahr - Karl von Gerok
Ein neues Buch, ein
neues Jahr - Theodor Fontane
Was würden Sie tun,
wenn Sie das neue Jahr regieren könnten? - Joachim Ringelnatz
Januar
Epiphaniasfest - Johann Wolfgang
von Goethe
Die
heil`gen Drei Könige... - Heinrich Heine
Und der
Fluß erfriert in seinem Bette - Max Dauthendey
Februar
Februar - Cäsar Flaischlen
Februar - Theodor Storm
Mariä Lichtmess am
2. Februar - Annette von Droste-Hülshoff
Valentinstag
Valentinstag -
Joachim Ringelnatz
J`ai peur d`un baiser -
Paul Verlaine
Fasching, Fastnacht, Karneval - die fünfte Jahreszeit
Carneval in Venedig © Evamaria Martinez Di Pucci
O wär im Februar doch auch,
Wie's andrer Orten ist der Brauch,
Bei uns die Narrheit zünftig!
Denn wer, so lang das Jahr sich mißt,
Nicht einmal herzlich närrisch ist,
Wie wäre der zu andrer Frist
Wohl jemals ganz vernünftig. - Theodor Storm, 1832-1908
Immer wieder Fasching -
Joachim Ringelnatz
An eine weibliche Maske -
Theodor Storm
Le masque - Charles Baudelaire
Le pitre - Paul Verlaine
Maskenball -
Heinrich Heine
Dieser Liebe toller Fasching -
Heinrich Heine
Fastnacht - Achim von Arnim
Karneval - Ludwig Thoma
Karneval - Wilhelm Busch
Fasching - Otto Julius Bierbaum
Berliner Fasching - Kurt
Tucholsky
Der Cölner
Mummenschanz - Fastnacht 1825 - Johann Wolfgang von Goethe
Volksleben in Rom - Das Römische Karneval - Johann Wolfgang von Goethe
und ... am Aschermittwoch ist alles vorbei ...
Aschermittwoch - Alfred Lichtenstein
Vorfrühling
Auf der Steige
Wann Reif noch hängt an jedem Baumeszweige,
Von Knospen kahl noch ist ein jeder Ast,
In bangen Nächten ich verzweifelt fast,
Ob je einmal der Winter geh zur Neige;
Dann raff ich auf mich, wandre hin zur Steige,
Ob blühen ich nicht seh den Seidelbast,
Ein gelber Falter nicht als Sommergast
So wegentlang im Sonnenschein sich zeige!
Und doch, o sieh: Zitronenfalter scherzen
Die schneebefreiten Pfade schon entlang,
Beim ersten, warmen Sonnenstrahl des Märzen;
Und dort, o sieh: Auf sommerlichem Gang
Des Märzenblümleins rosenrote Kerzen,
Dem Winter leuchtend zu dem Abschiedsgang.
Christian Wagner, 1835-1918
—
Nach grüner Farb mein Herz verlangt
in dieser trüben Zeit
Der grimmig Winter währt so lang
der Weg ist mir verschneit
Die süßen Vöglein jung und alt
die hört man lang nit meh´
das tut des argen Winters Gwalt
der treibt die Vöglein aus dem Wald
mit Reif und kaltem Schnee
Er macht die bunten Blümlein fahl
im Wald und auf der Heid
dem Laub und Gras allüberall
dem hat er widerseit
All Freud und Lust wird jetzo feil
die uns der Sommer bringt
Gott geb dem Sommer Glück und Heil
der zieht nach Mittentag am Seil
daß er den Winter zwingt.
Volkslied
—
In jedem Frühling trägt unser Geist, wie der Winzer, frische Erde auf den ausgewaschenen Weinberg der künftigen Lese, und die ganze Unendlichkeit unserer Brust wird von dieser warmen brütenden Aprilsonne mit tausend Knospen von Planen, Reisen und Hoffnungen herausgelockt. Auf den Spitzer Höhen wird dieser aus unserem Busen wachsende Dornstrauch, der mit unserem innersten Blute seine Blüten tränkt und färbt [Fußnote], die Äste ausdehnen, aber ich werde sie kurz scheren. Wenn der reiche Frühling sich vor mir die Ebenen hinablagert und Wälder und Schmetterlinge und Blumen auf dem Schoße hält – und wenn es überall rauschet wie von einem herabkommenden unendlichen Leben – und wenn die Wasserwerke und Getriebe der Schöpfung wie in einem Bergwerk donnernd auf- und niedersteigen – und wenn das weite wogende Leben sich nach Jugend und Ferne und nach Süden drängt, wie die Polarmeere nach dem heißen Erdgürtel: so führen die Wogen wieder das Menschenherz mit sich fort, und es will in die Ferne und in die Zukunft, und ich blicke schmachtend nach den fernen dunkeln Bergen gleichsam wie nach den Jahren, die in der Zukunft ruhen – – – – aber dann ruft plötzlich etwas mir zu: erwache, nimm Abschied von der Zukunft und liebe die Gegenwart!
aus: Jean Paul Richter: Jean Pauls Briefe und bevorstehender Lebenslauf - Kapitel 22
Noch ist
die Zeit der blauen Bäume - Max Dauthendey
Verheißung - Hugo von
Hofmannsthal
Vorfrühling - Ernst Stadler
Vorfrühling -
Hugo von Hofmannsthal
Vorfühling - August Stramm
Eh` des Frühlings
milde Luft - Auguste Kurs
Und Sonne
und Erde sind wieder vertraut - Max Dauthendey
Vorfrühling - Max Dauthendey
Vom Gras der erste Schimmer - Max Dauthendey
März
März -
Johann Wolfgang von Goethe
Märztag -
Detlev von Liliencron
Frühlingsanfang
Gemälde © Elisabeth Versl-Waag
Frühling
Über kürzlich erst gedüngte
Wiesen zieht der Blumenflor,
Und Natur, die sich verjüngte,
Kommt uns schön und lieblich vor.
Lämmer springen, Ziegen hüpfen,
Alle Tiere dünkt es recht,
Liebedurstig anzuknüpfen
Mit dem anderen Geschlecht.
Spatzen, Tauben, Stare, Schwalben
Paaren sich, und auch das Huhn
Will im Feld und allenthalben
Mit dem Hahn dasselbe tun.
Stolz erfüllt den muntern Gockel,
Und das Weibchen schwimmt im Glück.
Nur der arme Pfarrerzwockel
Zieht sich in sich selbst zurück.
Liebesglück und Liebesschmerzen
Sind ihm fremd et cetera.
Denn er kennt nur Frauenherzen,
Die er durch ein Astloch sah.
Ludwig Thoma, 1867-1921
—
Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters.
Khalil Gibran
Alle Vögel sind schon da - August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Frühling - Auguste Kurs
Lebensquell - Hugo von Hofmannsthal
Hoffnung - Emanuel Geibel
Frühlingszuversicht -
Auguste Kurs
Frühling - Max Dauthendey
Ostern
Auferstehung
Karfreitag.
Es drängt in den Straßen in die Kirchen. An den Eingängen quetscht sich ein Wurm Menschen hinein, ein anderer spult heraus. Drinnen Schweigen. In flachen Teppichen spannt sich die Stille zur Höhe. Ein herrisches hochgeschwungenes Schweigen. Veilchendunkle Laken. Der Altar verhangen. Auf dem erstickenden Blau ein kreideweißes, schlankes bleiches Kreuz. Stumpfe blöde Ohnmacht kauert vor dem Kreuz.
Blumensträuche. Rote, weiße Azaleen. Dazwischen auf dünnen Kerzenfingern Lichtaugen.
Die Sternflämmchen spreizen sich auf ihren dünnen weißen Stielen. Aber in Farbe, in Licht, über allem stockt grüne Leichenkälte. Der Lichtschein reibt an Gesichtern. Funken prallen an Augäpfel. Männer und Frauen.
Aber alle gefühllos, eingepreßt, umkrustet vom Schweigen. Bis zur Wölbung staut grünmehlige Weihrauchluft, süßätzender Nebel. Lange hagere Fenster, ein steifes glattes Licht, draußen hartweißer Himmel, wie eine Eisplatte. Vor dem Altar scheuer Raum. Ein Betstuhl. Ein Priester in starrem Faltenhemd und Spitzen. Die Arme breitgestützt. Stahlblaue Stille strahlt von ihm. In strengen gläsernen Kristallen zersticht es im Kreise jeden roten Pulsschlag. Die Lichtaugen am Altar gefrieren zu goldenen Dornen. Blumenfarben gerinnen. Bleiche Larven.
Oben über der kriechenden moorbraunen Stille, in den Gipsgirlanden der Säulen,
in Falten geschwollener Engelleiber hockt höhnischer Moder. Nagt, grinst und fletscht Affenzähne. Unten am Ende der Halle prallt der Tag an der offenen Türe zurück. Weißblaues Hyazinthenlicht, sein Atem greift herein. Der Moder sträubt sich. Gelbe Katzen pfauchen.
Eine große graue staubweiche Motte flattert auf. Über der Tonsur des Priesters. Taumelt zum Altar.
Sinkt in die Lichtdornen. Die Dolche stoßen zischend zu. Der morsche Leib krampft sich. Die dünnen Flügel versengt, schlagen die Blumen. Die Blüten kreischen auf. Gellende Lohe reckt sich vom Altar. Ein Scharlachstrom überblutet das bleiche Kreuz. Die veilchenblauen Laken glutgebläht rollen vom Altar hoch,
getrieben von Feuerstacheln.
Schrecken verknöchert das Schweigen. Rote glühende Stirnen heben sich aus der kauernden Menge. Augen schmelzen und erwachen. Der Priester duckt sich, rutscht zurück. Purpurne Flammenflügel fegen die Halle. - Max Dauthendey, 1867-1918
Karwoche - Eduard Mörike
Christ ist erstanden
Von der Marter alle.
Deß soll'n wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein:
Kyrieleis! (12. Jahrhundert)
Zum Fest der Auferstehung
Christi
Osterspaziergang -
Johann Wolfgang von Goethe
Ostergedicht -
Joachim Ringelnatz
Ostern - Christian Morgenstern
Auf ein Ei geschrieben -
Eduard Mörike
Chanson de Paques - Stuart
Merrill
April
Der April, der einst mensis novarum hieß, ist der wahre Monat des Humors. Regen und Sonnenschein, Lachen und Weinen trägt er in einem Sack; und Regenschauer und Sonnenblicke, Gelächter und Tränen brachte er auch diesmal mit, und manch einer bekam sein Teil davon. Ich liebe diesen janusköpfigen Monat, welcher mit dem einen Gesichte grau und mürrisch in den endenden Winter zurückschaut, mit dem andern jugendlich fröhlich dem nahen Frühling entgegenlächelt. Wie ein Gedicht Jean Pauls greift er hinein in seine Schätze und schlingt ineinander Reif und keimendes Grün, verirrte Schneeflocken und kleine Marienblümchen, Regentropfen und Veilchenknospen, flackerndes Ofenfeuer und Schneeglöckchen, Aschermittwochsklagen und Auferstehungsglocken. Ich liebe den April, den sie den Veränderlichen, den Unbeständigen nennen und den sie mit »Herrengunst und Frauenlieb« in einen so böswilligen Reim gebracht haben. –
Ich wurde diesen Morgen schon ziemlich früh durch das Geräusch des Regens, der an meine Fenster schlug, erweckt, blieb aber noch eine geraume Zeit liegen und träumte zwischen Schlaf und Wachen in diese monotone Musik hinein. Das benutzte ein schadenfroher Dämon des Trübsinns und des Ärgernisses, um mich in ein Netz trauriger, regenfarbiger Gedanken einzuspinnen, welches mir Welt und Leben in einem so jämmerlichen Lichte vorspiegelte und so drückend wurde, daß ich mich zuletzt nur durch einen herzhaften Sprung aus dem Bette daraus erretten konnte. – Aprilwetter! Die Hosen zog ich – wie weiland Freund Yorick – bereits wieder als ein Philosoph an, und der erste Sonnenblick, der pfeilschnell über die Fenster der gegenüberliegenden Häuser und die Nase des mir zuwinkenden Strobels glitt, vertrieb alle die Nebel, welche auf meiner Seele gelastet hatten. Frischen Mutes konnte ich mich wieder an meine Vanitas setzen, und als ich gar in einem der schweinsledernen, verstaubten Tröster, die ich gestern von der Königlichen Bibliothek mitgebracht hatte, eine alte vertrocknete Blume aus einem vergangenen Frühling fand, konnte ich schon wieder die seltsamsten Mutmaßungen über die Art und Weise, wie das tote Frühlingskind zwischen diese Blätter kam, anstellen. Hatte sie vielleicht an einem lang vergangenen Feiertage ein uralter, längst vermoderter Kollege mitgebracht von einem lustigen Feldwege, oder hatte sie vielleicht eins seiner Kinder spielend in dem Folianten des gelehrten Vaters gepreßt? Hatte sie etwa ein Student von der Geliebten erhalten und hier aufbewahrt und vergessen? Welche Vermutungen! Hübsch und anmutig, und um so hübscher und anmutiger, als sie nicht unwahrscheinlich sind.
O, versteht es nur, Blumen zwischen die öden Blätter des Lebens zu legen; fürchtet euch nicht, kindisch zu heißen bei zu klugen Köpfen; ihr werdet keine Reue empfinden, wenn ihr zurückblättert und auf die vergilbten Angedenken trefft!
Sei mir gegrüßt, wechselnder April, du verzogenes Kind der alten Mutter Zeit und – – ...
aus: Wilhelm Raabe: Wilhelm Raabe: Die Chronik der Sperlingsgasse - Kapitel 30
April spricht
Geistersprache - Max Dauthendey
Frühlingsglaube -
Ludwig Uhland
The Echoing Green - William
Blake
Frühling übers
Jahr - Johann Wolfgang von Goethe
Frühlings Erwachen -
Ludwig Tieck
Es
färbte sich die Wiese grün - Novalis
Leise
zieht durch mein Gemüt - Heinrich Heine
Er
ist`s - Eduard Mörike
Lob des Frühlings - Ludwig
Uhland
April - Detlev von Liliencron
April - Theodor Storm
Frühling - Sophie Mereau
Neuer Frühling - Heinrich
Heine
Chanson - Gustave Kahn
30.April - Walpurgisnacht
Walpurgisnachtstraum -
Johann Wolfgang von Goethe (Faust)
Walpurgisnacht - Hexeneinmaleins Johann
Wolfgang von Goethe (Faust)
Mai
Erster Mai
Ja, das war ein erster Mai!
Dreckig waren alle Straßen,
Auch der Wind hat kalt geblasen,
So, als wenn es Winter sei.
Unsre junge Mädchenschar
Trug verstärkte Unterhosen,
Und es konnte wohl erbosen,
Wem es etwa lästig war.
Nichts von Spitzen oder Mull!
Und von den Naturgenüssen
Hat man sich enthalten müssen,
Denn es war fast unter Null.
Alle haben sich geschont,
Die sonst gerne unterliegen,
Um nicht den Katarrh zu kriegen.
Und das heißt man Wonnemond!
—
Im Maien
Ach! Im Frühlingsüberschwange
Fühlt ein jedes Hundeherz
Sich getrieben von dem Drange,
Ohne Ruh
A-hu! A-hu!
Von der Liebe süßem Schmerz.
Milder werden ihre Sitten;
Es ergreift Melancholie
Alle, die vergeblich bitten.
Darum du
A-hu! A-hu!
Hundedame, höre sie!
Fühlst du keine jener Schwächen,
Die das Herrenvolk verehrt?
O! das muß sich einmal rächen!
Nur so zu!
A-hu! A-hu!
Auch der Mops hat seinen Wert.
Eh du's meinst, vergeht die Jugend;
Und mit der du so gegeizt,
Gerne gäbst du deine Tugend,
Alte Kuh!
A-hu! A-hu!
Die dann keinen Pinscher reizt.
Mädchen! sieh an diesen Hunden,
Was auch unsere Wünsche sind!
Hast du wen im Mai gefunden,
O so tu!
Ludwig Thoma, 1867-1921
Lenzsonne
hat Lieder in allen Taschen - Max Dauthendey
Maylied - Ludwig Christoph Heinrich Hölty
Komm, lieber Mai und
mache... - Christian Adolph Overbeck
Der
Mai ist gekommen... - Emanuel Geibel
Mailied -
Johann Wolfgang von Goethe
Die Mainacht - Ludwig Hölty
Eilt euch, eil`
dich, die Bäume blühen! - Max Dauthendey
Weil`s Frühling ist,
Frau Dauthendey - Max Dauthendey
Mai -
Heinrich Heine
Muttertag - Gedichte für Mama - Muttertagsgedichte: Mutter, Mutterliebe, Dank
An die Mutter - Johann Wolfgang
von Goethe
An meine Mutter - Annette
von Droste-Hülshoff
An meine Mutter - Heinrich Heine
Meiner Mutter - Detlev von
Liliencron
Wenn du noch eine
Mutter hast - Friedrich Wilhelm Kaulisch
Mutterliebe - Carl Leberecht Immermann
Mutters
Hände - Kurt Tucholsky
Maikäfer
Maikäfer flieg - alte Volksweise
Der verliebte Maikäfer -
Robert Reinick
Maikäfermalen -
Joachim Ringelnatz
Vatertag - Christ Himmelfahrt
Christi Himmelfahrt -
Annette von Droste-Hülshoff
Vatertag
Pfingsten
Pfingstfeier - Martin Greif
Pfingsten -
Jochim Ringelnatz
Juni
Schöne Junitage -
Detlev von Liliencron
Marienwürmchen - Des Knaben Wunderhorn
Sommerbeginn
Sonnwendfeuer
Drunt'n is Nacht,
Alle Liachta ausg'macht,
Finsta und schwarz überall'n.
Buama, laß ma's uns g'fall'n?
Schaugt's umanand!
Herrgott, wia schö is dös Land!
Müaß ma's de Schwarz'n verschreib'n?
Daß uns de Freud außi treib'n?
Hui! Sunnawend!
Her mit de Scheiteln und brennt!
Leucht'n halt do no amal
Lustige Feuer ins Tal!
Sehg'n sie an Schei',
Kunnt ja dös aa'r amal sei,
Daß sie's spanna da drunt,
Wia ma's heller hamm kunnt.
—
Sunnawend
Sunnawend! Sunnawend!
's heilige Feuer brennt!
Bäu'rin, dein' Herd lösch aus!
Dös bringt a Glück ins Haus,
Wann drin vom Sunnawend
Heut a neu's Scheitl brennt.
G'rat'n tuat's überall,
G'sundheit hast aa'r im Stall,
Feit dir, und dös is wahr,
Nix mehr dös ganze Jahr.
Deandl, du bist so jung!
Trau dir mit mir an Sprung!
Hast mi a wengl gern,
Werd's dir net z'müahsam wer'n.
Feuer am Sunnawend!
Aba no hoaßa brennt
's jung sei. Und bei der Nacht
Hat sie mir d' Tür aufg'macht.
Ludwig Thoma, 1867-1921
Sommerlied - Geh`aus mein Herz
und suche Freud`- Paul Gerhardt
König Sommer - Gustav Falke
Allégorie - Paul Verlaine
Sommermorgen - Marie von
Ebner-Eschenbach
Sommermittag - Theodor Storm
Dämmernd liegt
der Sommerabend... - Heinrich Heine
Sommerlied
Der Morgenwind weht mir ein schönes Lied entgegen,
ein Sommerlied, so farbenfroh und wunderbar.
Es klingt wie Harfenspiel, wenn sich die schlanken Halme regen.
Wenn sich die goldnen Ähren sanft im Wind bewegen,
ist es, als streichle eine zarte Frauenhand mein Haar.
Der Vogel streift den Morgentau von dem Gefieder.
Ein Duft von Heu und Gräsern weht herauf vom Wiesengrund.
Beim Kornfeld setz' ich mich am Rand des Weges nieder.
Der rote Mohn erfreut mich immer wieder
gleich einem vollerblühten, süßen Frauenmund.
In blauer Ferne höre ich ein Volkslied klingen,
so wie es Bauernmädchen singen, die zur Arbeit gehn.
Und die Gedanken flattern mit den Schmetterlingen.
sie bringen Grüße dir auf bunten Schwingen
von mir und einem Sommermorgen wunderschön.
Man fühlt den Odem der Natur vorüberwehen,
trinkt die Musik und ihre Farbenmelodie.
Man lernt die Nichtigkeit des Menschen ganz verstehen,
die Hände faltend, dankbar zu den Wolken sehen,
vor der unendlich, herrlich großen Sinfonie.
Fred Endrikat, 1890-1942
-
Sommerferien - Reisezeit
Reiselust - Fernweh - Sehnsucht - "unterwegs
sein"
Reiselied
Durch Feld und Buchenhallen
Bald singend, bald fröhlich still,
Recht lustig sei vor allem,
Wer's Reisen wählen will.
Wenn's kaum im Osten glühte,
Die Welt noch still und weit:
Da weht recht durchs Gemüte
Die schöne Blütenzeit !
Die Lerch' als Morgenbote
Sich in die Lüfte schwingt,
Eine frische Reisenote
Durch Wald und Herz erklingt.
O Lust, vom Berg zu schauen
Weit über Wald und Strom,
Hoch über sich den blauen
Tiefklaren Himmelsdom!
Vom Berge Vöglein fliegen
Und Wolken so geschwind,
Gedanken überfliegen
Die Vögel und den Wind.
Die Wolken ziehn hernieder,
Das Vöglein senkt sich gleich,
Gedanken gehn und Lieder
Fort bis ins Himmelreich
Joseph Freiherr von Eichendorff, 1788-1857
Gedanken
in die Ferne - © Dorle Wolf
Ferien
Es ist so schön, in freier Zeit zu wühlen –
an den Minuten wie am Süßholz kauen –
mit den Gedanken Tennis oder Fußball spielen –
aus den Ideen ein Kartenhäuslein zu erbauen –
auf einer Wolke über Berg und Tal zu reiten –
der Wind als treuer Köter hinterdrein –
auf einem Glockenton in weite Fernen gleiten –
und in der Einsamkeit nicht einsam und allein zu sein.
Fred Endrikat, 1890-1942
Asphalt, leb wohl
Es ist so schön, das Köfferlein zu packen
und dem Asphalt zu sagen lebewohl.
Für ein paar Tage sich nicht abzuplacken,
fort aus dem grauen Dunstkreis des Benzol.
Auf, in die Berge oder in das Grüne.
Hinein ins Meer und in den Sand der Düne.
Nur fort nach irgendeinem Ruhepol.
Ich mache Ferien. Asphalt, leb wohl.
Ich hör' im Geist der Herde Glocken läuten,
statt Straßenbahn und Telefon.
Ich pfeife auf die Kunst der Pharmazeuten
und schlürfe Luft und Fichtenwaldozon.
Mein Glück ist wahrlich kaum noch zu beschreiben,
einmal acht Tage unrasiert zu bleiben.
Gewaltig keimt aus meinem Kinn der Sauerkohl.
Ich mache Ferien. Asphalt, leb wohl.
Ich freu' mich auf das Taschentücherschwenken.
Bald geht der Zug, ich kann ins Freie sehn.
Mag nicht ans Kofferwiederpacken denken
und laß' die Uhr für ein paar Tage stehn.
Nun bin ich frei, weg mit dem Schlips und Kragen.
Ich möchte ein paar Purzelbäume schlagen
und singe so vergnügt wie der Pirol:
Ich mache Ferien. Asphalt, leb wohl.
Fred Endrikat, 1890-1942
Früh im Wagen
Es graut vom Morgenreif
In Dämmerung das Feld,
Da schon ein blasser Streif
Den fernen Ost erhellt;
Man sieht im Lichte bald
Den Morgenstern vergehn,
Und doch am Fichtenwald
Den vollen Mond noch stehn:
So ist mein scheuer Blick,
Den schon die Ferne drängt,
Noch in das Schmerzensglück
Der Abschiedsnacht versenkt.
Dein blaues Auge steht
Ein dunkler See vor mir,
Dein Kuß, dein Hauch umweht,
Dein Flüstern mich noch hier.
An deinem Hals begräbt
Sich weinend mein Gesicht,
Und Purpurschwärze webt
Mir vor dem Auge dicht.
Die Sonne kommt; – sie scheucht
Den Traum hinweg im Nu,
Und von den Bergen streicht
Ein Schauer auf mich zu.
Eduard Mörike, 1804-1875
Reiseziele - Reiseberichte - Reise-er...fahrungen
Lasst mich nur auf meinem Sattel gelten,
bleibt in euern Hütten, euern Zelten,
und ich reite froh in alle Ferne –
über meiner Mütze nur die Sterne.
Er hat euch die Gestirne gesetzt
Als Leiter zu Land und See
Damit ihr euch daran ergetzt,
Stets blickend in die Höh` (Goethe)
—
Sommeridylle
Berge und Täler sind jetzt voll von Menschen,
Welche sich Urlaub genommen haben
Und an der reinen Luft der Kurorte
Sowohl sich als ihre Angehörigen laben.
Viele hört man mit Neugierde fragen,
Ob hier noch echte Wilderer wachsen,
Welche die wirklichen Gemsen töten.
Meistens sind diese Leute aus Sachsen.
Manche baden in dem klaren Gewässer,
Wobei erwachsene Töchter nicht geizen
Mit ihren Formen, von denen man füglich
Glaubt, daß sie den Junggesellen anreizen.
Ihre Mütter stricken indes im Garten,
Wo sie Kaffee mit Honig genießen
Und sich über die Dienstboten äußern,
Welche sie in der Stadt darin ließen.
Abgesondert sitzen die Ehemänner,
Welche sich gründlich dadurch erfrischen,
Daß sie nichts von den Frauen hören,
Sondern beim Skat ihre Karten mischen.
Auf den Ruhebänken am Seeufer
Sitzen zwei Richter, welche verdauen
Und anderen Leuten durch Fachsimpeln
Ihren Sommeraufenthalt versauen.
—
Urlaubshitze
Überall hört man von Hitze,
Manchen trifft sogar der Schlag,
Naß wird man am Hosensitze
Schon am frühen Vormittag.
Damen, denen man begegnet,
Leiden sehr am Ambopoäng:
"Gott! Wenn es nur endlich regnet'!"
Ist der ewige Refräng.
Oberlehrer und Pastoren
Baden sich in diesem Jahr,
Ihre Scham geht auch verloren,
Und man nimmt sie nackicht wahr.
Busen, Hintern, Waden, Bäuche
Zeigt man heuer lächelnd her,
Und wir kriegen schon Gebräuche
Wie die Neger ungefähr.
Wenn das Barometer sänke,
Käme eine bess're Zeit
In bezug auf die Gestänke
Und in puncto Sittlichkeit.
Ludwig Thoma, 1867-1921
-
Brief aus der Sommerfrische
Heute morgen war der Himmel wolkengrau bezogen.
Nach dem Regen aber kam ein sonnig schöner Tag,
und ein Stückchen von dem wunderbaren Regenbogen
lege ich Dir mit hinein in diesen Briefumschlag.
Auch dies kleine Blümchen hier, ganz einfach und bescheiden,
sendet Dir die besten Grüße über Tal und Höh'n.
Seine Schwestern blühn am See dort bei den alten Weiden.
Wie die Blümchen heißen, weiß ich nicht, doch sie sind schön.
Wenn Du hören könntest, wie die Vögel jubilieren –
und Du hockst dort in der Stadt im dunstigen Büro,
mußt auf Straßenpflaster abends müde heimmarschieren.
Der Gedanke stimmt mich dann ein wenig gar nicht froh.
Aber was ich hier erlebte in den schönen Tagen,
steht Dir alles noch in allernächster Zeit bevor.
Was vorüber ist, das soll man nimmermehr beklagen.
Wenn die Sonne scheint, dann weint und jammert nur der Tor.
Nur acht Tage, noch acht schöne Tage, und dahinter
winken ferne schon die Ferien im nächsten Jahr.
Eine einz'ge Krähe macht noch lange keinen Winter,
und ein graues Härchen macht noch keinen Jubilar.
Und so will ich denn für heute meinen Brief beschließen,
leider wurde daraus wieder einmal ein Gedicht.
Alle Bäume lassen Dich aus tiefster Wurzel grüßen.
Grüße Du dort alle Menschen – nur die Spießer nicht.
Fred Endrikat, 1890-1942
De ascensu montis Ventosi - Francesco Petrarca (wikipedia)
Die Besteigung des Mont Ventoux - Francesco Petrarca, 1304-1374: Brief an
Francesco Dionigi von Borgo San Sepolcro (1336)
L`invitation - Charles Baudelaire
Mignon - Kennst du das Land... - Johann
Wolfgang von Goethe
Morgenwanderung - Franz Emanuel
August Geibel
Der frohe Wandersmann -
Joseph von Eichendorff
Die blaue Blume - Joseph
von Eichendorff (..."blaue Blume" der Romantik)
Sehnsucht - Joseph von Eichendorff
Hurra - Ferien - Kurt Tucholsky
Auf der Reise - Ludwig Tieck
Reiselied -
Hugo von Hofmannsthal
Meeresleuchten - Friedrich Hebbel
Seefahrt - Johann Wolfgang von Goethe
Zwei Segel - Conrad Ferdinand Meyer
Möwenflug - Conrad Ferdinand Meyer
Meeresstrand - Theodor Storm
In
einem kühlen Grunde - Joseph Freiherr von Eichendorff
Das Wandern ist
des Müllers Lust - Wilhelm Müller
Vorm
Springbrunnenstrahl - Max Dauthendey
Römische
Fontäne - Rainer Maria Rilke
Auf dem Canale Grande -
Conrad Ferdinand Meyer
Unterwegs - Georg Trakl
Reisegesellschaft - Friedrich
Rückert
Flucht nach Toskana - August
von Platen
Bilder Neapels - August von Platen
Der Balkon - Neapel - Rainer Maria Rilke
Kissinger Becherlied - Moritz
Gottlieb Saphir
Auf der Wartburg - Albrecht
Graf Wickenburg
Die Tristesten von allen Tristen
Das sind die ewig enttäuschten Touristen;
Sie haben sich alle Wunder der Welt
Immer ganz anders vorgestellt:
Den Montblanc viel blanker
Und das Matterhorn schlanker,
Das Nordkap viel kälter
Und Pompeii viel älter,
San Marco bedeitender
Und den Glockenturm läutender ...
Ein Glück nur, daß Narren von solchem Schlage
Noch nicht gereist sind am ersten Tage;
Sie hätten mit ihrer Kritik der Welt
Dem lieben Gott das Schaffen vergällt. — Ludwig Fulda
Heimweh
Wer in die Fremde will wandern,
Der muß mit der Liebsten gehn,
Es jubeln und lassen die andern
Den Fremden alleine stehn.
Was wisset ihr, dunkele Wipfel,
Von der alten, schönen Zeit?
Ach, die Heimat hinter den Gipfeln,
Wie liegt sie von hier so weit!
Am liebsten betracht ich die Sterne,
Die schienen, wie ich ging zu ihr,
Die Nachtigall hör ich so gerne,
Sie sang vor der Liebsten Tür.
Der Morgen, das ist meine Freude!
Da steig ich in stiller Stund
Auf den höchsten Berg in die Weite,
Grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund!
Joseph von Eichendorff, 1788-1857
Sommersonnenwende
Sonnenwende -
Ludwig Uhland
Sonnwendtag -
Georg Heym
Johanni -
Max Dauthendey
Johannisfeuer -
Max Dauthendey
Einen
Sommer lang - Detlev von Liliencron
Juli
Sommerhitze - Hochsommer
Urlaubshitze - Ludwig Thoma
Sommerlied - Friedrich Hebbel
Das Ährenfeld -
Hoffmann von Fallersleben
Die grüne Stube - Max
Dauthendey
Der Sommer - Friedrich Hölderin
Sommer - Georg Trakl
Unvergessbare Sommersüße -
Arno Holz
Die Dächer
im Julitag brüten - Max Dauthendey
Hochsommer - Emanuel Geibel
Hochsommer - Paul Heyse
August
Sommerelegie - Max Dauthendey
Spätsommer - Frühherbst - Erntezeit
Später Sommer
Verschwunden sind vom Feld die letzten Garben.
Das Laub der Bäume schimmert rostigbraun.
Der Garten strahlt jetzt in Spätsommerfarben,
und draußen steht der Herbst schon vor dem Zaun.
Der Nebel senkt sich wie ein grauer, feuchter Hauch
auf Flur und Au und auf den Hagebuttenstrauch.
Ein letzter Gruß der bunten Georgine,
dann greife ich zur Winterpellerine.
Die Luft ist kühl, es schwingt in ihr ein Grämen,
so wie ein fernes, kaum geahntes Leid.
Es ist so wie ein stilles Abschiednehmen
von einer schönen, vielgeliebten Zeit.
Die Erde prangt in ihrem letzten Blumenflor,
bereitet sich auf herbstlich rauhe Tage vor.
Die Astern blühn so prächtig wie ein Wunder.
Im Glase blinkt und funkelt der Burgunder.
Jetzt rüsten sich die Vöglein auch zum Reisen,
versammeln sich in Scharen im Geäst.
Sie ruhen aus, sie fliegen auf und kreisen.
Es ist so wie ein Sommer-Abschiedsfest.
Bald geht mein Zug, denn heute ist der letzte Tag.
Mir ist so weh, daß ich es kaum beschreiben mag.
Verklungen sind des Sommers frohe Lieder.
Die Träne rinnt, der Asphalt hat mich wieder.
Fred Endrikat, 1890-1942
-
Herbstgefühl -
Johann Wolfgang von Goethe
Das erste Herbstblatt -
Max Dauthendey
Schön im goldnen Ährenkranz -
Friedrich Rückert
Fülle - Conrad Ferdinand Meyer
Weinlese - Ernst Stadler
September
Septembermorgen - Eduard
Mörike
Im September - Heinrich Seidel
Herbstbeginn
Gemälde © Elisabeth Versl-Waag
Herbststimmung
Es wird schon recht bedenklich kühle,
Und schwächlich sind die Sonnenstrahlen,
Die zitternd auf dem Bürgersteige
Fast buttergelbe Kringel malen.
Das Laub wird täglich gelb und gelber;
Allmählich fällt es von den Bäumen,
Und jeder, der nur halb gebildet,
Muß Angesichtes dessen träumen.
Das Alter naht im raschen Laufe,
Und alles Sträuben ist vergebens;
Die Haare bleichen und verschwinden.
So ist Natur ein Bild des Lebens.
Ja, ja, es füllen sich die Herzen
Mit sonderbarer Todesahnung.
Und was wir in den Straßen sehen,
Ist auch nur eine leise Mahnung.
Die Witwen kommen von den Gräbern,
Die sie mit aller Liebe schmückten,
Man sieht die Spuren ihrer Tränen,
Die sie im schönen Aug' zerdrückten.
Man fühlt beim Anblick solcher Szenen
Den ganzen Frost der Lebenslage,
Und die verhängnisvolle Kürze
Der uns beschiednen Erdentage.
Ludwig Thoma, 1867-1921
Nun lass den Sommer gehen - Joseph von Eichendorff
Abend im Frühherbst -
Maria Luise Weissmann
Herbstgefühl - Friedrich
Karl von Gerok
Herbstlied - Ludwig Tieck
Blätterfall - Christian
Morgenstern
Die
Blätter fallen - Rainer Maria Rilke
Ein jedes Blatt
zur Erde will - Max Dauthendey
Rausche, Laub - Klabund
Der bunte Herbst ist da
Mein Eigentum - Friedrich Hölderlin
Herbst - Joseph Freiherr von Eichendorff
Herbst - Die Zauberei im
Herbste - Joseph Freiherr von Eichendorff
Herbst -
Nikolaus Lenau
Herbst -
Detlev von Liliencron
Herbst - Theodor Storm
Der Herbst -
Georg Heym
Im Herbst - Wilhelm Busch
Über die Heide - Theodor
Storm
To autumn - John Keats
Chanson
d` automne - Paul Verlaine
Herbsttag und Herbstnacht
Aus weißen Nebeln tauchen schwarze Bäume - Hermann Löns
Herbsttag -
Christian Friedrich Hebbel
Herbsttag -
Rainer Maria Rilke
Herbstmorgen - Theodor Fontane
Spaziergang am Herbstabend -
Christian Friedrich Hebbel
Herbstnacht - Johann Gaudenz
von Salis-Seewis
zum Beginn des Oktoberfestes in München:
Jahrmarkt - Das war in München beim Oktoberfeste - Rainer Maria Rilke
Herbststimmung
Herbstgefühl
Grünen, Blühen, Duften, Glänzen,
Reichstes Leben ohne Grenzen,
Alles steigernd, nirgends stockend.
Selbst die kühnsten Wünsche lockend:
Ja, da kann ich wohl zerfließen,
Aber nimmermehr genießen;
Solche Flügel tragen weiter
Als zur nächsten Kirschbaum-Leiter.
Doch, wenn rot die Blätter fallen,
Kühl die Nebelhauche wallen,
Leis durchschauernd, nicht erfrischend,
In den warmen Wind sich mischend:
Dann vom Endlos-Ungeheuren
Flücht' ich gern zum Menschlich-Teuren,
Und in einer ersten Traube
Sieht die Frucht der Welt mein Glaube.
Friedrich Hebbel, 1813-1863
Der Herbst - Friedrich Hölderlin
Der Herbst II - Friedrich Hölderlin
Herbstsonne
ist kalt gestiegen - Max Dauthendey
Herbstklage - Joseph von Eichendorff
Herbstwind - Heinrich Heine
Herbstlied -
Freiherr Johann Gaudenz von Salis-Seewis
Herbstraben - Max Dauthendey
Die letzte Wärme -
Max Dauthendey
Jahreszeit - Georg Trakl
Verklärter Herbst -
Georg Trakl
Im Weinland - Georg Trakl
Herbst des Einsamen - Georg
Trakl
Sonniger Nachmittag - Georg
Trakl
Herbst - Joachim Ringelnatz
Les colchiques - Guillaume
Apollinaire
Oktober
Geleitwort für den 1. Oktober - Christian Morgenstern
Erntedankfest
Alle guten Gaben - mündlich überliefertes
Erntedankgebet
Oktober - Max Dauthendey
Oktober - Abend - Max Dauthendey
Und Nächte
werden aus allen Tagen - Max Dauthendey
Oktoberlied -
Theodor Storm
Oktobersturm - Christian Morgenstern
Spätherbst - Herbstnebel - Spuren der Vergänglichkeit
komm
in den totgesagten park und schau - Stefan George
Im nebelnden Abend - Max
Dauthendey
Vergänglichkeit - Max
Dauthendey
Allein
gelassen bei Erinnerungen - Max Dauthendey
wenn schon ´Halloween`... dann:
Gruseliges, Geisterhaftes, Gespenstisches - Spuk und Spaß in
Gedichtform:
Keiner soll es mir verwehren,
Spukgeschichten, Geisterstunden
Schauderfreudig anzuhören,
Wie als Kind in Dämmerstunden.
Ja, daß Geister wiederkehren
Und rumoren und erscheinen,
Möcht' ich selbst beinah beschwören,
Denn ich habe selber einen. — Wilhelm Busch
Ein wunderlich gesprech von fünff
unhulden - Hans Sachs
Das Gespenst - Christian Fürchtegott Gellert
Maria Antoinette - Heinrich Heine
Incubus - Franz Grillparzer
Es spukt - Wilhelm Busch
Der Zwölf-Elf - Chrsitian
Morgenstern
Die Heimat der Toten - Georg
Heym
Gepenst am Tag - Karl Kraus
Die Geister am Mummelsee -
Eduard Mörike
The Witches`s Spell (Macbeth)
- William Shakespeare
The Hag - Robert Herrick
Will ich in mein Gärtlein
gehn - (Das bucklige Männlein) - Volkslied
Halloween - volkstümlich (engl.)
November
November - Heinrich Seidel
Novembertag - Christian Morgenstern
Allerheiligen - Allerseelen - Martinstag
Allerseelen -
Hermann von Gilm zu Rosenegg
Allerseelentag -
Victor Hugo: Demain dès l`aube
Sankt Martin - Volksgut
Die Martinsgans - Achim von Arnim
11.11. 11 Uhr 11 - Beginn
der 5. Jahreszeit - Karneval - Fasching
(externer Link - Allerlei zur fünften
Jahreszeit)
Im traurigen Monat November war`s - Heinrich Heine
November-Elegie
Der Regen tropft in meines Daches Rinne,
tripp-tropp, tripp-tropp.
In beide Hände stütze ich den Kopp.
Im Nebel liegen Feld und Wald und meine Sinne.
Der Wind bläst eine graue Melodie.
Melancholie. –
Des Sommers letzter Gruß
ist eine Fliege, die auf meiner Nase tanzt.
Hebt mühsam Fuß um Fuß. –
Ich schau' dem Tanze zu, und mich beschleicht ein Kummer.
Im Lenze sah ich sie als schlankes Fliegenjüngferlein,
doch jetzt ist sie ein dicker Brummer. –
Es heult der Wind, der Regen tropft.
Mein armes Herz voll Wehmut klopft.
In meiner Nase rotem Glanz
vollführt sie ihren Totentanz.
Zum letztenmal das Bein sie schwingt,
und tot sie von der Nase sinkt!
Vor mir ein Fliegenauge brach.
Ein großer Tropfen rollt ihr nach
Die Uhr tickt in mein Herzeleid
Vergänglichkeit. –
Fred Endrikat, 1890-1942
Dezember
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn - Theodor Fontane
Dezemberlied - Franz Grillparzer
Advent, Gedichte und Verse zur Adventszeit, Nikolausgedichte , Nikolaustag
Lasst uns froh und munter sein -
Nikolausgedicht - Volksgut
Morgen kommt
der Weihnachtsmann - August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Knecht Ruprecht - Theodor Storm
Knecht Ruprecht - Martin Boelitz
Macht hoch die Tür, die
Tor` macht weit - Georg Weissel
Winterbeginn - Winterzeit
In jedem Winter steckt ein zitternder Frühling und hinter dem Schleier jeder Nacht verbirgt sich ein lächelnder Morgen.
Khalil Gibran
Im Winter - Max von Schenkendorf
Winter - Friedrich Hölderlin
Nacht und Winter - Adelbert
von Chamisso
Der Winter -
Georg Heym
An die Bäume im Winter -
Johann Gottfried von Herder
Leise rieselt der Schnee -
Eduard Ebel
Der
erste Schnee - Friedrich Güll
Schneeflöckchen, Weißröckchen -
Hedwig Haberkern
Es schneit - Gustav Falke
Es
treibt der Wind im Winterwalde - Rainer Maria Rilke
Verschneit
liegt rings die ganze Welt - Joseph Freiherr von Eichendorff
Winterlandschaft -
Chrsitian Friedrich Hebbel
Im Winter - Georg Trakl
Wintergang in a-Moll - Georg
Trakl
Winterabend -
Georg Trakl
Winternacht -
Nikolaus Lenau
Altes
Kaminstück - Heinrich Heine
Der Wald schläft
Friedlich schläft der Winterwald.
Rauhreif glitzert auf den Fichten.
Märchen werden zur Gestalt,
und es leben Spukgeschichten.
Ruprecht steigt herab ins Tal.
Unter tiefverschneiten Tännchen
stapft der alte Rübezahl,
trippeln kleine Wichtelmännchen.
Brombeerstrauch und Seidelbast
schlummern an der Haselhecke.
Eichkatz träumt auf einem Ast
unter weißer Daunendecke.
Buchen ragen stark und alt
aus dem Schnee wie Patriarchen.
Friedlich schläft der Winterwald,
und man hört die Bäume schnarchen.
Fred Endrikat, 1890-1942
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vorweihnachtliche Zeit - Vorfreude auf das Weihnachtsfest
Weihnachtslied - Detlev
von Liliencron
Vorfreude auf Weihnachten -
Joachim Ringelnatz
Der kleine Nimmersatt -
Weihnachtswünsche - Heinrich Seidel
Der
Traum - Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Und wieder nun lässt aus dem Dunkeln... -
Arno Holz
Weihnachtslied - Theodor Storm
Bergkristall - Adalbert Stifter
Weihnachten - Weihnachtsgedichte - Verse zur Weihnachtszeit
"Die Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener,
in demseklben Maße, wie die Kunst des plumopen Nehmens,
des rohen Zugreifens täglich allgemeiner gedeiht."
Heinrich Heine
Weihnachtsgebäck
Weinbeer, Mandeln, Sultaninen,
süße Feigen und Rosinen,
welsche Nüsse - fein geschnitten,
Zitronat auch - muß ich bitten! -
Birnenschnitze doch zumeist
und dazu den Kirschengeist;
wohl geknetet mit der Hand
alles tüchtig durcheinander
und darüber Teig gewoben -
wirklich, das muß ich mir loben!
Solch ein Brot kann's nur im Leben
jedesmal zur Weihnacht geben!
Eier, Zucker und viel Butter
schaumig rührt die liebe Mutter;
kommt am Schluß das Mehl daran,
fangen wir zu helfen an.
In den Teig so glatt und fein
stechen unsre Formen ein:
Herzen, Vögel, Kleeblatt, Kreise -
braune Plätzchen, gelbe, weiße
sieht man bald - welch ein Vergnügen-
auf dem Blech im Ofen liegen.
Knusprig kommen sie heraus,
duften durch das ganze Haus.
Solchen Duft kann's nur im Leben
jedesmal zur Weihnachtgeben! - Isabella Braun, 1815-1886
Weihnacht - Nikolaus Lenau
Weihnachten - Joachim Ringelnatz
Denkt
euch, ich habe das Christkind gesehen - Anna Ritter
O du fröhliche - Johannes
Falk
Alle Jahre wieder - Wilhelm Hey
Es gibt so wunderweiße
Nächte - Rainer Maria Rilke
Morgen, Kinder, wird`s
was geben - Philipp von Bartsch
Kling, Glöckchen - Karl
Enslin
Christkind - Robert Reinick
Christbaum - Ada Christen
Die heilige Nacht - Eduard
Mörike
Heilige Nacht - Ludwig Thoma
Zu Bethlehem geboren - Friedrich
Spee
Fern im Osten wird es
helle - Novalis
Stille Nacht, heilige Nacht - Joseph
Franz Mohr
Vom Himmel hoch, da komm ich her -
Martin Luther
Winterrose - Es ist ein Ros` entsprungen -
Michael Prätorius
Es kommt ein Schiff,
geladen... - Daniel Sudermann
Rauhreif vor Weihnachten -
Anna Ritter
Eisblumen zu Weihnachten -
Otto Julius Bierbaum
Einsiedlers Heiliger
Abend - Joachim Ringelnatz
Weihnachten - Erich Mühsam
Weihnachten -
Joseph Freiherr von Eichendorff
Fröhliche
Weihnacht überall - August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Weihnachten - Max Dauthendey
Der Großmutter
Weihnachtsabend - Helene von Engelhardt
Christabend - Hugo Salus
O Tannenbaum - Ernst Anschütz
Am Weihnachtsbaum
die Lichter brennen - Gustav Hermann Kletke
Weihnachtslied - Max von
Schenkendorf
Süßer
die Glocken nie klingen - Friedrich Wilhelm Kritzinger
Der Nußknacker - August
Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Ihr Kinderlein kommet -
Christoph von Schmid
Tochter Zion, freue dich - Johann
Joachim Eschenburg
Kommet, ihr Hirten - Carl Riedel
Schenken und Bereuen - Sebastian
Brant
Christgeschenk -
Johann Wolfgang von Goethe
Schenken - Joachim Ringelnatz
Zu einem Geschenk - Joachim
Ringelnatz
Bäume leuchtend,
Bäume blendend - Johann Wolfgang von Goethe
Großstadt - Weihnachten - Kurt Tucholsky
Der Eislauf - Novalis
Wintersonnwende - die Tage werden wieder länger
Sonnet - Die lange
Winternacht - Arthur Schopenhauer
Nun
ist das Licht im Steigen... - Friedrich Rückert
Silvester
Punschlied -
Friedrich Schiller
Bestellung -
Hanns von Gumppenberg
Am
letzten Tag des Jahres - Annette von Droste-Hülshoff
Erinnerung - Rainer Maria Rilke
Silvester -
Frank Wedekind
Silvester - Joachim Ringelnatz
Silvesternacht - Theodor Fontane
Der Schwester zu Silvester -
Theodor Fontane
Neujahrstag
In der Neujahrsnacht - Joachim Ringelnatz
Zum
neuen Jahr - Johann Wolfgang von Goethe
...und dann vielleicht ein wenig Winterschlaf
Winterschlaf - Klabund
... und dann... ?
Glückwünsche - Gratulation
Glückwunsch - Joseph, Freiherr von Eichendorff
Les saisons en poésie:
Printemps - Sabine Sicaud
Tristesse d`été -
Stéphane Mallarmé
Automne - Guillaume Apollinaire
Que j'aime le premier frisson d'hiver -
Alfred de Musset